" Beim Abzahlungsdarlehen wird eine konstante Tilgungsrate festgelegt. Zusätzlich kommen noch die Zinsen dazu, welche abbezahlt werden müssen. Somit ist die erste Rate am höchsten und wird mit der Zeit niedriger. Welche Vor- und Nachteile es gibt, erfahren Sie hier.
Abzahlungsdarlehens Definition
Das Abzahlungsdarlehen, auch als Tilgungsdarlehen bezeichnet, wird oft zur Baufinanzierung genutzt. Wenn ein Darlehen durch monatliche Ratenzahlungen abbezahlt wird, setzt sich diese Rate aus dem Zins und der Tilgung zusammen. Die Tilgung ist der Betrag, welcher direkt zum Zurückzahlen der Darlehenssumme verwendet wird. Der Zins ist der Anteil der Rate, welcher für die Zahlung der Zinsen herangezogen wird.
Im Falle des Abzahlungsdarlehens ist der Tilgungsanteil immer gleich hoch , aber die Rate selbst wird immer kleiner. Grund dafür ist, dass der Zins im Zeitverlauf weniger wird, da die Restschuld, auf welche sich die Zinsen beziehen, mit jeder Rate kleiner wird.
Diese Darlehensart ist für den Darlehensnehmer zu Beginn nicht ganz einfach, da man nach Kauf, Bau oder Renovierung ohnehin auf die eigenen Ausgaben achten muss. Jedoch ist die Laufzeit eines Abzahlungsdarlehens meistens kürzer als beim Annuitätendarlehen. Außerdem zählen gewisse Dinge wie die Volljährigkeit und der Hauptwohnsitz in Deutschland zu den Voraussetzungen für ein Darlehen , welche unbedingt erfüllt werden müssen.
Bei einem Abzahlungsdarlehen können auch Sondertilgungen vorgenommen werden. Hierbei muss man zwischen Abzahlungsdarlehen mit variablen und festen Zinssätzen unterscheiden. Bei variablen Zinssätzen kann eine Sondertilgung und ohne Probleme vollzogen werden. Bei festen Zinssätzen kann es zu Extrakosten seitens der Bank kommen.
Auch kann es bei einer Kündigung oder vorzeitigen Begleichung der Schulden zu einer sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung kommen.
Für wen ist ein Abzahlungsdarlehen geeignet?
Das Abzahlungsdarlehen ist grundsätzlich für jedermann geeignet. Egal ob Angestellter, Beamter, Selbstständige oder Freiberufler. Man sollte nur, wie bei jeder Darlehensart, ein gesichertes Einkommen für die nächsten Jahre vorweisen. Da die Raten beim Abzahlungsdarlehen zu Beginn höher sind, sollte man über ein dementsprechend hohes Einkommen verfügen, um sie bezahlen zu können.
Viele Darlehensnehmer sind von den anfangs hohen Raten abgeschreckt, da man erst nach einiger Zeit im Beruf einen gesteigerten Lohn bekommt. Meistens wird von den Jüngeren trotz des geringeren Zinses ein Annuitätendarlehen gewählt.
Außerdem wird das Abzahlungsdarlehen seltener von Banken und Kreditinstituten angeboten, da es für weniger Personen in Frage kommt und die Banken weniger damit verdienen.
Vor- und Nachteile des Abzahlungsdarlehens
Das Abzahlungsdarlehen weist sowohl positive als auch negative Aspekte auf.
Antrag und Abschluss eines Abzahlungsdarlehens
Ein Antrag auf ein Abzahlungsdarlehen kann sowohl persönlich in der Bank als auch online eingereicht werden. Ein online eingereichter Antrag kann kostengünstiger ausfallen: Hier kann man verschiedene Anbieter vergleichen und den Besten davon auswählen. Nach der Auswahl eines Abzahlungsdarlehens beim passendenden Anbieter schließt man einen Darlehensvertrag ab.
In diesem werden die Zinsen, die Laufzeit sowie Sicherheiten und etwaige andere Bedingungen geregelt. Es wird sich beim Abzahlungsdarlehen entweder um einen Verbraucherdarlehensvertrag oder einen Immobiliar-Verbraucherdarlehensvertrag bei der Baufinanzierung handeln.
Ein Beispiel zum Abzahlungsdarlehen
Zum besseren Verständnis hier ein einfaches Beispiel. Es wird ein Darlehen mit der Summe von 120.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren und mit einem Zinssatz von 5,00 % aufgenommen. Nachfolgend der dazugehörige Tilgungsplan.
Die Zinsen werden jedes Jahr berechnet. Das bedeutet im ersten Jahr: 120.000 x 0,05 = 6.000. Im darauffolgenden Jahr sind die Zinsen durch den niedrigeren Restbetrag weniger: 80.000 x 0,05 = 4.000.
So zeigt sich, dass durch einen gleichbleibenden Tilgungsbetrag der Zins und somit auch die Rate sinken.