Unternehmensberater Andreas Becker-Raders von "Unternehmerlotsen Bayern" gibt hilfreiche Expertentipps rund um Firmengründung, Businessplan und Unternehmensplanung.
Es gibt viele Kollegen, die wir sehr schätzen und die eine gute oder zumindest ausreichende Gründungs- oder Unternehmensberatung machen. Leider stellen wir in Erstgesprächen auch immer wieder fest, dass es „Kollegen“ gibt, die ihre Kunden unseres Erachtens nicht seriös beraten. Unter anderem sind wir auf folgende Dinge gestoßen:
Dem Berater ist es bei geförderter Beratung egal, wie Sie die Beratung beantragen bzw. abrechnen, auch an Termine werden Sie nicht erinnert. Dadurch kann es im schlimmsten Fall sein, dass Sie die Förderung verlieren oder sich die Auszahlung wegen Formfehlern oder Fristversäumnissen verzögert.
Der Businessplan/die Unternehmensplanung wurde vom Berater erstellt, nicht vom Kunden:
Dadurch lernt der Kunde nicht selbst eine Planung zu machen (und Planung heißt sowohl die Strategie zu entwickeln als auch die zugehörigen Zahlen). Wenn die Planung für eine Finanzierung benötigt wird, dann ist der Gründer/Unternehmer spätestens beim Bankgespräch hilflos und seine Kreditanfrage wird daran scheitern, dass die Bank kein Vertrauen in seine Fähigkeiten als Unternehmer hat.
Der Berater hält einen Businessplan/eine Unternehmensplanung für unnötig obwohl der Kunde eine umfassende Begleitung braucht und berät in seinem Spezialgebiet, z.B. rein für Marketing
Der Berater macht in der Beratung etwas ganz anderes, z.B. eine Website zu erstellen oder erstellen zu lassen. Das ist nicht nur unseriös, sondern ist bei geförderter Beratung schlichtweg verboten. Unabhängig davon berät ein guter Berater objektiv und verkauft nicht noch seine eigene Leistung als Marketingagentur oder Ähnliches.
Der Berater empfiehlt in der Umsetzung Partner, bei denen er Provision bekommt, unabhängig davon, ob es die besten sind. Bitte prüfen Sie vor Beratungsbeginn im Erstgespräch, ob dem Berater wirklich Ihre Interessen am Herzen liegen. Auch wenn die Beratung begonnen wurde und Sie ein ungutes Gefühl haben, sprechen Sie das an und seien Sie bereit, die Beratung notfalls abzubrechen.