Frau sitzt an einem Tisch in der Wohnung und arbeitet am Laptop. © Adobe Stock | BullRun

Wohnen auf Zeit – Flexibel, möbliert und keine Nebenkosten

Zeitlich begrenztes Wohnen wird im Sprachgebrauch als Wohnen auf Zeit bezeichnet. Egal, ob Studenten, Monteure oder Projektentwickler – es gibt viele Menschen, die kurzfristigen Wohnraum benötigen. Warum es Wohnen auf Zeit gibt, welche Modelle angeboten werden und was rechtlich gilt, erfahren Sie hier.

Was ist Wohnen auf Zeit?


‌Ein temporäres Wohnen, dass für verschiedene Arbeits-und Lebenssituation ausgelegt ist: Studium, befristeter Job oder der Trennung wegen – es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen eine kurzfristige Unterkunft benötigen. Das Grundkonzept: Möblierte Wohnungen werden für einen bestimmten Zeitraum vermietet – beispielsweise 3 bis 6 Monate. Im Gegensatz zum Hotel profitieren Mieter hierbei von einer vollständig eingerichteten Wohnung und dem damit verbundenem Komfort.
Hinweis:
Dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) nach, dürfen Mietsachen auch nur für einen bestimmten Zeitraum vermietet werden.

Wohnen auf Zeit – Welche Formen gibt es?

Zwischenmiete


‌Die klassische Zwischenmiete wird häufig von Studenten genutzt, die beispielsweise ein halbes Jahr im Ausland studieren. Gleichzeitig kann man sein eigenes Zimmer oder die eigene Wohnung während dieser Zeitspanne untervermieten. Interessierte sollten im Vorhinein unbedingt einen Untermietvertrag abschließen und den Vermieter fragen

‌Weiß der Vermieter nichts davon, kann dies zu einer außerordentlichen Kündigung führen. Ein WG-Zimmer bieten den Vorteil, dass man sofort in Gesellschaft ist und die nötige Grundausstattung bereits vorhanden ist – beispielsweise Waschmaschine, Kühlschrank oder Internet. Die Zwischenmiete eignet sich vor allem für Menschen, die schnell Anschluss finden möchten.
Hinweis:
Gäste des Hauptmieters können bis zu sechs Wochen – auch ohne Erlaubnis des Vermieters – in der Wohnung unterkommen.

Apartment-Hotel


‌Apartment-Hotels bieten keine normalen Hotel-Zimmer, sondern ausgestatte Wohnungen samt Bad und Küche. Im Preis sind häufig Leistungen, wie Reinigung oder Frühstück inbegriffen. Ein Apartment-Hotel wird in der Regel tageweise gebucht und eignet sich daher für kurze und zeitlich flexible Aufenthalte.

Boardinghouse


‌Ein Boardinghouse bietet ebenfalls voll ausgestattete Wohnungen und je nach Betrieb, Frühstück, einen Wäscheservice oder Reinigung. Boardinghäuser sind eher für längere Aufenthalte konzipiert und befinden sich oftmals in zentralen Lagen. Das Ziel: Gäste von Boardinghäusern sollen sich wie in einer privaten Wohnung fühlen.

Wohnen auf Zeit – Portale


‌Im Internet finden sich viele Anbieter, die sich auf das Segment „Wohnen auf Zeit“ spezialisiert haben und demensprechende Wohnungen anbieten. Auch unter dem Begriff Kurzeitmiete finden sich einige Angebote für Wohnen auf Zeit.
Achtung:
Je nachdem, wie lange Menschen auf Zeit wohnen, müssen sie ihren Wohnort ummelden. Bei ausländischen Staatsbürgern gilt das ab drei und bei deutschen Mietern ab sechs Monaten Mietdauer.

Warum gibt es Wohnen auf Zeit?


‌Es gibt viele Gründe, warum Menschen ein Wohnen auf Zeit in Anspruch nehmen:
  • Studium 
  • Jobwechsel
  • Befristeter Job  
  • Führungskräfte 
  • Monteure 
  • Projektarbeit 
  • Umzug aus privaten Gründen  

  • ‌Wer in eine neue Stadt zieht und sofort zum Arbeiten beginnt, hat oft keine Zeit, um passende Wohnung zu finden. Hier greifen Wohnen-auf-Zeit-Konzepte als Zwischenstation. Mieter haben folglich Zeit, am neuen Ort anzukommen und können in Ruhe nach einer langfristigen Wohnung suchen. Ein weiterer Grund für Wohnen auf Zeit: Eine Wohnung ist bereits gemietet, aber noch nicht bezugsbereit.
    Achtung:
    Je nach Anbieter sind die Wohnungen unterschiedlich eingerichtet. Das heißt: Manche Apartments werden nur die nötigsten Möbel bereitstellen, während andere vermehrt auf Komfort und Design achten.

    Gesellschaft im Wandel


    ‌Wohnen auf Zeit wird immer beliebter und das hat auch was mit der steigenden Mobilität zu tun. Menschen beziehungsweise Arbeitnehmer sind mehr unterwegs oder arbeiten für eine bestimmte Zeit in einer anderen Stadt. Große, internationale Unternehmen senden ihre Mitarbeiter auch an verschiedene Orte weltweit. Ein normaler Mietvertrag wäre hierfür nicht ideal. Wohnen auf Zeit bietet dagegen viel Flexibilität, welche mehr und mehr nachgefragt wird.

    Wohnen auf Zeit – Was gibt es zu beachten?


    Wohnen auf Zeit ist nicht immer gleich und bietet je nach Anbieter unterschiedliche Konditionen. Interessenten sollten vor Vertragsabschluss auf folgende Merkmale achten:
  • Kosten 
    ‌Mieter von Kurzeitwohnungen zahlen normalerweise einen Fixpreis. Das heißt: Die Betriebskosten sind bereits im Grundpreis enthalten. Die Kosten sollten vom Vermieter zudem klar und transparent kommuniziert werden. 
  • Unterschiedliche Mietdauer 
    ‌Die Mindestmietdauer ist auch je nach Anbieter unterschiedlich. Die meisten Mieter suchen nach flexiblen und kurzfristigen Mietverträgen, weshalb dies anfangs gleich geprüft werden sollte.   
  • Ausstattung 
    ‌Die Ausstattung der Wohnung kann entweder sehr minimalistisch oder großzügig ausfallen. Je nach Mietertyp gibt es unterschiedliche Ansprüche für das Wohnen auf Zeit. Manche Mieter möchten vielleicht eine voll ausgestatte Küche mit viel Zubehör und anderen reichen wiederum zwei Herdplatten. 
  •  Kaution 
    ‌Auch beim Wohnen auf Zeit müssen Mieter eine Kaution hinterlegen. Die Höhe der Kaution hängt gewöhnlich vom monatlichen Mietzins ab.   
  • Inventarliste 
    ‌Handelt es sich um eine möblierte Wohnung ist das Erstellen einer Inventarliste sinnvoll. Auf der Liste werden alle Möbel vermerkt, die bereits in der Wohnung stehen. Vermieter sowie Mieter unterschreiben die Liste vor Mietbeginn. 
  • Wohnen auf Zeit – Die wichtigsten Punkte kurz und kompakt

  • Die Mietdauer muss vertraglich festgelegt sein  
  • Kündigungsvereinbarung genau beachten  
  • Regelung der Nebenkosten – meist sind Nebenkosen im Grundpreis enthalten 
  • Mietkosten genau bestimmen  
  • Nutzung festlegen – Wie darf die Wohnung genutzt werden? 
  • Wohnungsübergabe mit Protokoll (eventuell auch Inventarprotokoll) 
  • Kaution festlegen

    ‌  
  • Wohnen auf Zeit – Rechtlicher Aspekt


    ‌Eigentlich kann jede beliebige Wohnimmobilie auf Zeit vermietet werden. Dennoch gibt es ein paar Regeln – Privatpersonen, die Wohnen auf Zeit anbieten sollten folgendes beachten:
  • Die Vermietung sollte jährlich mindestens zwei bis drei Monate dauern  
  • Es dürfen keine hotelähnlichen Leistungen angeboten werden (Frühstück, Rezeption, Zimmerservice usw.) Prinzipiell gilt dies auch für die Vermietung von Ferienwohnungen
  • Hinweis:
    Bei Wohnungen auf Zeit wird – im Gegensatz zu Ferienwohnungen – ein rechtlich bindender Mietvertrag abgeschlossen.

    Kann man Wohnen auf Zeit kündigen?


    ‌Eine ordentliche Kündigung ist bei Wohnen-auf-Zeit-Konzepten normalerweise nicht möglich. Schließlich ist das Ende des Mietverhältnisses bereits festgelegt. Vermieter und Mieter können untereinander trotzdem bestimme Szenarien vereinbaren, die eine Kündigung ermöglichen. Die Vereinbarung muss aber einvernehmlich erfolgen – einen Anspruch auf Kündigung gibt es demnach nicht. 

    ‌Eine außerordentliche Kündigung – beispielsweise bei Vertragsbruch – ist hingegen schon möglich. In § 543 BGB heißt es dazu:
    Jede Vertragspartei kann das Mietverhältnis aus wichtigem Grund außerordentlich fristlos kündigen. Ein wichtiger Grund liegt vor, wenn […] die Fortsetzung des Mietverhältnisses bis zum Ablauf der Kündigungsfrist oder bis zur sonstigen Beendigung des Mietverhältnisses nicht zugemutet werden kann.

    Wohnen auf Zeit vs. Unbefristeter Mietvertrag

    Wohnen auf Zeit   

    Unbefristeter Mietvertrag   

      Bei Wohnen auf Zeit müssen Sie beim Auszug keine Schönheitsreparaturen durchführen. Selbstverständlich müssen Mieter mit der Wohnung trotzdem sorgsam umgehen.
      Mieter zahlen einen festen Mietbetrag und müssen nicht noch extra Nebenkosten zahlen.
      Untervermietung ist nicht erlaubt.
      Die Wohnung darf nur vom Mieter selbst bewohnt werden – Gäste dürfen nur einige Tage bleiben.
      Kaution wird meist schnell nach Auszug zurückerstattet.
      Bei normalen Mietverträgen müssen Mieter vor dem Auszug gewisse Ausbesserungsarbeiten – wie beispielsweise das Streichen von Wänden – erledigen.
      Mieter zahlen die Kaltmiete und erhalten zusätzlich noch eine Betriebskostenabrechnung.
      Untervermietung ist möglich solange der Vermieter dies erlaubt.
      Gäste des Mieters dürfen bis zu 6 Wochen in der Wohnung bleiben – auch ohne Zustimmung des Vermieters.
      Erst wenn die Betriebskostenabrechnung vorliegt, wird die Kaution zurückerstattet.

    Wohnen auf Zeit – Wohnung tauschen


    ‌Urlaub mal anders: Beim Haus- oder Wohnungstausch ziehen zwei Personen (oder Haushalte) in die Unterkunft des jeweils anderen. Einfach ausgedrückt: Ich stelle mein zu Hause für eine bestimmte Zeit zur Verfügung und bekomme gleichzeitig die Immobilie eines anderen Menschen. Das Konzept beruht auf Gegenseitigkeit und bietet einige Vorteile:
  • Während des Urlaubs steht das eigene Haus nicht leer 
  • Es fallen keine Kosten für eine Ferienwohnung an 
  • Die neuen Bewohner können sich nach Absprache um Pflanzen, Haustiere oder andere Dinge kümmern 
  • Urlauber bekommen einen persönlichen Einblick in das Leben von Einheimischen  
  • Die Hausbesitzer bereiten für die Neuankömmlinge häufig hilfreiche Informationen vor 
  • Die Unterkünfte befinden sich wahrscheinlich abseits von touristischen Gegenden 

  • ‌Es gibt verschiedene Portale, über die man einen Häuser- oder Wohnungstausch organisieren kann. Dafür wird meist eine jährliche Gebühr im zwei-bis dreistelligen verlangt. Verglichen mit den Kosten für einen zweiwöchigen Hotelaufenthalt ist das aber nicht sehr viel. Für einen Wohnungstausch müssen Menschen dazu bereit sein ihr zu Hause unbekannten Personen zu überlassen – das erfordert ein gewisses Maß an Offenheit und Vertrauen. Ganz unbekannt sind die Gäste aber nicht, da im Vorhinein Informationen ausgetauscht werden und womöglich ein virtuelles Kennenlernen stattfindet. Wenn das Konzept einem zusagt, spart man im Urlaub viel Geld und bekommt einen Einblick in den Alltag der Hausbesitzer.

    Wohnen auf Zeit – Recht einfach erklärt

    Was bedeutet Wohnen auf Zeit?

    Wohnen auf Zeit beschreibt ein Mietverhältnis, dass nur für einen bestimmten Zeitraum gilt. Diese Form des Wohnens wird verwendet, wenn beispielsweise Studenten oder Projektarbeiter für ein paar Monate in eine andere Stadt ziehen. Ein normaler Mietvertrag wäre für solch kurze Zeitspannen nicht sinnvoll, da Mindest- und Kündigungsfristen viel länger sind. 

    ‌Weiterlesen: Was ist Wohnen auf Zeit?

    Wo kann man auf Zeit wohnen?

    Es gibt verschiedene Arten und Konzepte, bei denen Menschen zeitlich begrenzt wohnen können. Beispielsweise gibt es die bekannte Zwischenmiete, wo Personen ihr WG-Zimmer für ein paar Monate untervermieten. Ein anderes Modell ist das Boardinghouse. Hierbei handelt es sich um voll ausgestatte Wohnungen, die mehrere Wochen gemietet werden können. Oftmals können Gäste zusätzliche Leistungen, wie einen Wäsche- oder Frühstücksservice, dazu buchen. 

    ‌Weiterlesen: Wohnen auf Zeit – Welche Formen gibt es?

    Welche Kriterien sollte man für Wohnen auf Zeit prüfen?

    Die angebotenen Wohnungen können sehr unterschiedlich sein – vor allem was Ausstattung und Mietpreis angehen. Zudem sollten die Kosten von Anfang an klar sein. Betriebskosten müssen in der Regel nicht gesondert gezahlt werden, sondern sind im Mietpreis inbegriffen. Beim Einzug sollten Mieter und Vermieter außerdem eine Inventarliste erstellen und unterschreiben. 

    ‌Weiterlesen: Wohnen auf Zeit – Was gibt es zu beachten?

    Wie ist Wohnen auf Zeit rechtlich geregelt?

    Laut BGB darf eine Wohnung auch nur für einen bestimmten Zeitraum vermietet werden. Der Mietvertrag ist bei Wohnen auf Zeit – im Gegensatz zu Ferienapartments – rechtlich bindend. Vermieter dürfen keine hotelähnlichen Leistungen anbieten. Eine ordentliche Kündigung ist bei Wohnen auf Zeit nicht möglich, da die Mietdauer ohnehin befristet ist. Allerdings kann es unter Umständen zu einer außerordentlichen Kündigung kommen. 

    ‌Weiterlesen: Wohnen auf Zeit – Rechtlicher Aspekt

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