Ein Mode-Einzelhandel mit Glasfenstern © Adobe Stock | THINK b

Handelsimmobilien – Fachgeschäft oder Einkaufszentrum

Ob Gartencenter, Nagelstudio oder ein Supermarkt – Handelsimmobilien gibt es in fast allen Branchen. Handelsimmobilien findet man an verschiedenen Standorten, wie beispielsweise Innenstadt oder am Stadtrand. Hier lesen Sie über die Merkmale der Handelsimmobilie und warum die Lage so wichtig ist.

Was sind Handelsimmobilien?


‌Handelsimmobilien sind eine Unterkategorie von Gewerbeimmobilien. In Handelsimmobilien werden Waren und Dienstleistungen angeboten. Zu den Handelsimmobilien gehören beispielsweise Supermärkte, Einzelhandelsläden oder Shopping-Center. Die Handelsimmobilie muss an die individuellen Bedürfnisse der Verkäufer angepasst sein. Sprich: Nicht jede Räumlichkeit eignet sich für jedes Produkt. Merkmale, wie die Lage, Ausstattung, Größe und Gewinnaussicht sind bei der Wahl der Handelsimmobilie daher entscheidend. Handelsimmobilien werden auch als Retailimmobilien bezeichnet.
Hinweis:
Der Begriff „Retail“ kommt aus dem englischen und bedeutet Einzelhandel. In der Immobilienbranche werden die Begriffe Handelsimmobilien und Retailimmobilien synonym verwendet.

Arten von Handelsimmobilien


‌Es gibt einige Formen von Handelsimmobilien, die sich nach Größe, Sortiment und Standort unterscheiden:
  • Lebensmittelgeschäft 
  • Supermarkt  
  • Discounter 
  • Fachgeschäft
  • Fachmarkt 
  • Waren- und Kaufhäuser  
  • SB-Warenhaus (SB=Selbstbedienung)  
  • Shopping-Center  
  • Galerien  
  • Outlet-Center
    ‌  
  • Einzelhandelsimmobilien


    ‌Einzelhandelsgeschäfte befinden sich oft in Fußgängerzonen oder beliebten Stadtvierteln. Die Lage des Einzelhandels ist besonders wichtig, da die Laufkundschaft einen großen Teil des Umsatzes bringt. Die Lage des Einzelhandels sollte an die Zielgruppe angepasst sein. Wenn sich viele große Ketten am Standort ansiedeln und die kleinen Läden verdrängen, spricht man von Filialisierung. Das ist für den Einzelhandel nicht unbedingt ein Nachteil. Die großen Ketten ziehen nämlich viele Menschen an, die auch zu neuen Kunden im Einzelhandel werden könnten. Das Verhältnis von Einzelhandel und Ketten sollte am Standort daher ausgeglichen sein.

    Unterschiedliche Größen von Handelsimmobilien


    ‌Die unterschiedlichen Handelsimmobilien lassen sich auch nach Flächengröße kategorisieren:
  • Lebensmittelgeschäft 
    ‌Kleine Lebensmittelgeschäfte, wie beispielsweise ein Kiosk, haben meist weniger als 200 Quadratmeter Verkaufsfläche. 
  • Supermarkt 
    ‌Supermärkte weisen in der Regel eine Fläche von 400 – 1500 Quadratmeter auf.   
  • SB-Warenhaus 
    ‌Diese großflächigen Einzelhandelsbetriebe haben normalerweise eine Verkaufsfläche von mindestens 5.000 Quadratmetern.   
  • Handelsimmobilien vs. Wohnimmobilien


    ‌Im Gegensatz zu Wohnimmobilien werden Handelsimmobilien nach dem Ertragswertverfahren bewertet. Man berechnet, wie hoch der durch den Produktverkauf erwirtschaftete Gewinn ausfällt. Einfach ausgedrückt: Wie viel kann man in der Immobilie verkaufen? Der Wert von Handelsimmobilien bezieht sich demnach nicht auf den Neuwert der Immobilie, sondern auf den voraussichtlichen Ertrag.

    Standort – Handelsimmobilien


    ‌Die Lage der Handelsimmobilie hängt in der Regel von der Art des Geschäfts ab. Eine großer Möbelmarkt hat meist einen anderen Standort als ein kleines Fachgeschäft für Keramik. Grundsätzlich werden die Lagen wie folgt unterschieden:
  • Innenstadt  
  • Stadtteilzentrum 
  • Stadtrand 
  • Grüne Wiese  
  • Hinweis:
    Als „grüne Wiese“ werden dezentrale Lagen in landwirtschaftlicher Umgebung bezeichnet. Diese Lagen richten sich vor allem an Autokunden.
    Die Lage kann zusätzlich auch nach der Anzahl der Die Lage kann zusätzlich auch nach der Anzahl der vorbeigehenden Passanten (Laufkundschaft) unterteilt werden: (Laufkundschaft) unterteilt werden:
  • A-Lagen haben 10.000 – 15.000 Passanten pro Stunde 
  • B-Lagen 7.500 – 11.250 Passanten pro Stunde 
  • C-Lagen 4.000 – 6.000 Passanten pro Stunde 
  • Standortfaktoren


    ‌Künftige Besitzer von Handelsimmobilien sollten sich bei der Wahl des Standorts folgende Fragen stellen:
  • Wie hoch ist die Kaufkraft und die Anzahl der Konsumenten?  
  • Wie ist die öffentliche Erreichbarkeit? Sind Haltestellen in der Nähe der Immobilie?  
  • Welche Konkurrenz gibt es an dem Standort?  
  • Sind in der Straße gewisse Bauprojekte geplant, die Einfluss auf das Geschäft haben könnten? 
  • Gibt es an dem Standort bestimmte politische Regulierungen? 
  • Welche Szene hat das Viertel? Passt mein Geschäft hier hinein?  

  • Welche Ausstattung ist vorhanden?


    ‌Bevor Handelsimmobilien gekauft oder gemietet werden, sollten Interessenten prüfen, ob die Räume für das geplante Business überhaupt geeignet sind. Folgende Merkmale sollten beachtet werden:
  • Internet
  • Elektrik- und Telefonanschluss 
  • Barrierefreiheit  
  • Sanitäranlagen  
  • Lärmschutz  
  • Öffentlicher Nahverkehr  
  • Zufahrtsweg 
  • Parkplätze  
  • Klimaanlage  
  • Kühlmöglichkeiten  

  • Handelsimmobilie – kaufen oder mieten?


    ‌Das unterscheidet sich je nach Vorhaben. Anleger kaufen in der Regel Handelsimmobilien zum Vermieten und Neuunternehmer mieten zunächst. Unternehmer bleiben somit flexibel und senken ihr Risiko. Denn: Auch wenn die Lage gut analysiert wurde, könnte der erwartete Umsatz ausbleiben. Mieter können in diesem Fall schnell reagieren und den Standort wechseln. Bei einem Kauf wäre das deutlich schwieriger. Für einen Kauf spricht hingegen eine sichere Planung, sowie die Freiheit die Immobilie nach den eigenen Vorstellungen zu verändern.

    Miete

    Kauf

    • Weniger Kapital nötig 
    • Vertragsfreiheit  
    • Flexibilität  
    • Veränderung der Immobilie nur eingeschränkt möglich  
    • Monatliche Miete muss vom Umsatz gezahlt werden 
    • Sichere Planung 
    • Veränderungen können selbst entschieden werden 
    • Ortsgebundenheit  
    • Käufer sind für Instandhaltung verantwortlich  
    • Leerstandrisiko  

    Handelsimmobilien – Wie sieht die Zukunft aus?


    ‌Die Corona-Pandemie hat den stationären Handel hart getroffen – die Umsatzausfälle führten teilweise zu Ladenschließungen. Auf der anderen Seite hat der Online-Handel stark zugenommen. Baumärkte, Supermärkte, Elektronikgeschäfte und Möbelhändler erzielten online hohe Umsätze. Im Jahr 2020 erreichte der Online-Handel ein Plus von 24,1 % gegenüber 2019. 

    ‌Laut dem Frühjahresgutachten vom Rat der Immobilienweisen sanken vor allem die Umsätze der Textil-, Schuh, Bekleidung und Ledergeschäfte in Innenstädten im Jahr 2021 stark. Grundsätzlich kämpfen Einzelhändler in Innenstädten mit hohen Umsatzrückgängen. Für das Frühjahr 2022 sind die Prognosen nicht viel besser. Das Analysehaus rechnet mit weniger Anschaffungen, aufgrund von Inflation und Infektionslage. Das führe zu einer schlechten Verbraucherstimmung.

    Handelsimmobilien – Das sollte man beachten

  • Die Lage sollte an die Zielgruppe angepasst sein – Beispielsweise wird ein Schmuckgeschäft in einer kaufschwachen Gegend eher weniger Erfolg haben. 
  • Die benötigte Fläche sollte Mietern klar sein. Vergrößerungen der Fläche sind im Nachhinein oft nur schwer möglich.  
  • Die Ausstattung sollte für den geplanten Betrieb geeignet sein.  
  • Das Geschäft sollte von außen und innen einen optisch guten Eindruck vermitteln. Ist das nicht der Fall, können potenzielle Kunden verloren gehen.  
  • Die Handelsimmobilie sollte – je nach Lage – Parkplätze und Lieferantenplätze aufweisen. 
  • Die Handelsimmobilie sollte privat und öffentlich gut erreichbar sein.  
  • Handelsimmobilie – Immobilien einfach erklärt

    Was versteht man unter Handelsimmobilien?

    In Handelsimmobilien werden Waren, Speisen oder Dienstleistungen verkauft. Beispielsweise ein Baumarkt, ein Restaurant oder ein Friseur. Handelsimmobilien findet man oft in Innenstädten beziehungsweise dort, wo viele Menschen vorbeigehen. Eine Handelsimmobilie muss für den geplanten Betrieb geeignet sein. 

    ‌Weiterlesen: Was sind Handelsimmobilien?

    Was sind Retail Immobilien?

    Retail Immobilien sind Handelsimmobilien. Das Wort Retail kommt aus dem englischen und bedeutet Einzelhandel. In der Immobilienwirtschaft spricht man oft von Retail Immobilien und meint damit den Einzelhandel. Retail Immobilien werden vor allem aufgrund ihres Ertragswertes gekauft. 

    ‌Weiterlesen: Was sind Handelsimmobilien?

    Welche Handelsimmobilien gibt es?

    Es gibt nicht die eine Handelsimmobilie, sondern viele verschiedene. Zu den Handelsimmobilien zählen beispielsweise Fachmärkte, Einzelhandel, Warenhäuser, Supermärkte oder auch Shopping-Center. Der Einzelhandel spielt in Innenstädten eine große Rolle, während sich große Warenhäuser oft an den Stadtrand oder neben Autobahnen ansiedeln. 

    ‌Weiterlesen: Arten von Handelsimmobilien

    Sollte man eine Handelsimmobilie mieten?

    Das kommt auf die Nutzung an. Investoren kaufen Handelsimmobilien, um diese anschließend an Unternehmer zu vermieten. Mit der Vermietung möchten Investoren Gewinne erzielen. Unternehmer mieten Handelsimmobilien üblicherweise, um ein geringeres wirtschaftliches Risiko zu haben. Läuft das Geschäft nicht nach Plan, können Mieter leichter an einen anderen Standort wechseln. 

    ‌Weiterlesen: Handelsimmobilie – kaufen oder mieten? 

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