Wenn der Hund im Auto transportiert werden soll, ist einiges zu beachten. Es gilt verkehrsrechtliche Bestimmungen zu befolgen, um juristische Probleme zu vermeiden und den Hund sowie die anderen Insassen zu schützen. Welche Sicherungssysteme und Autotypen sorgen für die gewünschte Sicherheit?
Inhaltsverzeichnis
Sicherheit steht beim Hundetransport an erster Stelle
Wie kann man den Hund im Auto sichern?
Bußgelder bei mangelnder Sicherung des Hundes
Darf der Hund im Auto alleingelassen werden?
In welchen Fällen drohen Probleme mit der Versicherung?
Autofahren mit Hund – Tipps für Hundehalter
Hund im Auto – Recht einfach erklärt
Wie kann man den Hund im Auto sichern?
Bußgelder bei mangelnder Sicherung des Hundes
Darf der Hund im Auto alleingelassen werden?
In welchen Fällen drohen Probleme mit der Versicherung?
Autofahren mit Hund – Tipps für Hundehalter
Hund im Auto – Recht einfach erklärt
Sicherheit steht beim Hundetransport an erster Stelle
Hunde liegen hinter den Katzen auf Rang zwei der Beliebtheitsskala von Haustieren. Rund 10,7 Millionen Hunde lebten 2020 in deutschen Haushalten, wobei wie bei den Katzen eine steigende Tendenz zu beobachten ist. Die Vierbeiner sind zum großen Teil geliebte Familienmitglieder, die selbstverständlich überall dabei sind und deshalb auch im Auto transportiert werden. Im Gegensatz zur Haltung anderer Haustiere wird die Hundehaltung in Deutschland gesetzlich reglementiert. Das betrifft auch den Bereich des Transports von Hunden im Auto. Der Gesetzgeber trägt damit der Tatsache Rechnung, dass ungesichert transportierte Hunde ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.
In verkehrsrechtlicher Hinsicht gelten Hunde als „Ladung“, die gemäß § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) entsprechend zu sichern ist. Der Hund muss so gesichert werden, dass zu keinem Zeitpunkt eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit erfolgt. Verstoßen Hundehalter gegen diese Norm, drohen Bußgelder und in schwerwiegenden Fällen sogar Punkte in Flensburg. Besonders beim Transport von großen Hunderassen kommt es bei Unfällen häufig zu schwersten Verletzungen von Mensch und Tier. Wird ein 23 Kilogramm schwerer, ungesicherter Hund bei einem Aufprallunfall durch das Auto geschleudert, wirken bereits bei 72 km/h Beschleunigungskräfte von maximal 1.800 Kilogramm. Darüber hinaus stellen nicht gesicherte, verängstigte Hunde bei einem Unfall ein erhebliches Risiko für die Ersthelfer und Rettungskräfte dar.
Sie sollten deshalb zu Ihrer eigenen Sicherheit und zur Sicherheit Ihres Haustieres ein passendes Sicherungssystem nutzen, um derartige Probleme zu vermeiden. Im Folgenden werden verschiedene Sicherungsmöglichkeiten vorgestellt und die Auswirkungen fehlender Sicherungen in verkehrs- und versicherungsrechtlicher Hinsicht genannt. Tipps, die dabei helfen, den Vierbeiner an das Fahren im Auto zu gewöhnen, runden den Ratgeber ab.
Wie kann man den Hund im Auto sichern?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hund sicher im Auto zu transportieren. Dabei ist es besonders wichtig, dass sich der Hund keinesfalls frei im Auto bewegen kann. Selbst gut erzogene Hunde reagieren in Stresssituationen unberechenbar. Außerdem werden die Tiere ungesichert bei einem Unfall zu Geschossen, die nicht nur andere Insassen verletzen, sondern selbst schwere Schäden erleiden.
Hunde sollten grundsätzlich nur auf der Rückbank oder im Kofferraum transportiert werden. Welches Sicherungssystem geeignet ist, hängt von der Größe des Tieres ab. Für einen Chihuahua, der maximal drei Kilogramm schwer ist, sind andere Sicherungsmaßnahmen erforderlich als für einen English Mastiff, der bis zu einhundert Kilogramm auf die Waage bringt.
Folgende Möglichkeiten der Sicherung stehen zur Verfügung:
Anschnallen auf der Rückbank
Transportbox
Hunde-Autositz
Schutzgitter und -netze
Anschnallen auf der Rückbank
Sie dürfen Ihren Hund mit einem speziellen Auto-Geschirr oder einem Gurtsystem auf der Rückbank anschnallen. Diese Option ist für Vierbeiner geeignet, die nicht in einer Transportbox oder im Kofferraum transportiert werden können. Hochwertige, perfekt angepasste Gurtsysteme sind für kleine und mittelgroße Hunde eine gute Wahl. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Ösen komplett vernäht und die Gurte gepolstert sind, stabile Stahl- oder Aluminiumhaken verwendet wurden und dass die Passform stimmt. Am besten nehmen Sie Ihren Hund zum Kauf mit, denn eine Anprobe vermeidet Fehlkäufe.
Hunde dürfen niemals am Halsband angeschnallt werden. Bei einem Unfall oder ruckartigen Bewegungen kann sich das Tier am Halsband strangulieren. Im Handel sind stabile Gurtsysteme verfügbar, die mit dem Isofix-System des Fahrzeugs kompatibel sind und verhindern, dass der Hund zur Seite oder nach vorne geschleudert wird. In Kombination mit einer Schutzmatte fährt der Vierbeiner sicher und bequem mit im Auto. Die Schutzmatte sorgt zudem dafür, dass Ihr Fahrzeug sauber bleibt.
Eine andere Variante sind Softtaschen, die ebenfalls mit dem Isofix-System fixiert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Softtasche an die Größe des Hundes angepasst und korrekt eingebaut wird, da ansonsten keine ausreichende Schutzfunktion vorhanden ist. Das ist insbesondere der Fall, wenn eine zu große Softtasche gekauft wurde, die dem Tier keinerlei stabilen Halt bietet.
Transportbox
Transportboxen aus Kunststoff oder aus Metall sind eine weitere Möglichkeit, den Hund sicher mitfahren zu lassen. Die praktischen Boxen sind in verschiedenen Größen verfügbar und somit auch für größere Rassen geeignet. Das Tier sollte ausreichend Platz haben, um sich in der Transportbox hinzulegen oder hinzusetzen. Darüber hinaus muss ein optimaler Luftaustausch sichergestellt sein. In Abhängigkeit von der Größe der Box kann diese entweder hinter dem Vordersitz im Fußraum oder im Kofferraum untergebracht werden. Durch Antirutsch-Matten, Trenngitter oder Gurte wird ein Verrutschen der Transportbox während der Fahrt verhindert. Eine derartige zusätzliche Sicherung ist besonders bei großen Boxen empfehlenswert. Experten raten dazu, diese Variante für den Tiertransport zu wählen. Transportboxen aus Metall sind denen aus Kunststoff sicherheitstechnisch überlegen. Aufgrund des begrenzten Raums ist der Hund bei einem Unfall in einer Box optimal geschützt. Außerdem empfinden viele Hunde die Transportbox als sichere Höhle und verbringen Autofahrten dort besonders entspannt. Eine Platzierung quer zur Fahrtrichtung bietet den besten Schutz.
Hunde-Autositz
Hunde-Autositze sind spezielle Sitzmöglichkeiten, die auf der Rückbank befestigt werden und die für kleine sowie mittelgroße Hunderassen geeignet sind. Ein Hunde-Autositz ist jedoch kein Ersatz für ein Gurtsystem, sondern lediglich eine Ergänzung, mit der Sie den Komfort für das Haustier maximieren und es bei Fahrmanövern seitlich stützen. Einige Modelle können außerhalb des Autos als Tragekorb oder als mobiler Schlafplatz für den Hund genutzt werden.
Schutzgitter und -netze
Wer über einen Van oder einen Kombi verfügt, kann seinen Hund im Kofferraum transportieren, denn die Ladefläche ist der ideale Ort für den Vierbeiner. Sie benötigen dafür ein geeignetes Schutzgitter oder Schutznetz, um die Ladefläche vom Fahrgastraum zu trennen. Gitter und Netze werden fest im Auto verankert. Das Tier genießt dabei eine maximale Bewegungsfreiheit und gleichzeitig wird der Fahrgastraum hervorragend gesichert. Um die Wucht des Aufpralls bei einem Unfall zu reduzieren, sollten Sie das Schutzgitter oder Schutznetz abpolstern. Beim Kauf ist die Stabilität der Verankerung ein wichtiges Kriterium. Der ADAC empfiehlt eine Kombination aus Transportbox und Schutzgitter als sicherste Option, wenn Sie Ihr Haustier im Auto mitnehmen möchten.
Im Gegensatz zu den Schutzgittern und -netzen für den Kofferraum bieten sogenannte Rücksitzbarrieren keinen guten Schutz, denn das Tier kann zwar nicht nach vorne, aber zur Seite geschleudert werden. Ein verletzter, verängstigter Hund wird dann häufig zur Gefahr für Rettungskräfte und Ersthelfer.
Bußgelder bei mangelnder Sicherung des Hundes
Wer seinen Hund ungesichert im Auto transportiert verstößt gegen § 23 Straßenverkehrsordnung und wird mit Bußgeldern und/oder Punkten in Flensburg bestraft. In der folgenden Tabelle sind die Bußgelder und Punkte für verschiedene Vergehen aufgeführt.
Darf der Hund im Auto alleingelassen werden?
Ein Hund sollte niemals allein im Auto gelassen werden. Im Sommer und an warmen Frühlings- sowie Herbsttagen entstehen dadurch sogar lebensbedrohliche Situationen und dieser Verstoß gegen § 18 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) wird bestraft. Bereits bei einer Außentemperatur von 20 Grad im Schatten heizt sich der Innenraum des Fahrzeugs in einer Stunde auf 46 Grad auf. Hunde haben keine Möglichkeit, über das Schwitzen die Körpertemperatur zu regulieren und geraten deshalb schnell in Lebensgefahr. Stirbt das Tier aufgrund von Überhitzung, ist der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt und es drohen Freiheitsstrafen von maximal drei Jahren. Auch wenn keine Tierquälerei vorliegt, ist das Alleinlassen des Hundes im Auto eine Ordnungswidrigkeit, wenn das Tier dadurch in Gefahr gerät. Diese Ordnungswidrigkeit wird mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet.
In welchen Fällen drohen Probleme mit der Versicherung?
Wurde der Hund im Auto nicht ordnungsgemäß gesichert und es kommt zu einem Unfall, wird die Versicherung dem Hundehalter grobe Fahrlässigkeit vorwerfen. Das führt dazu, dass die Regulierung des Schadens am eigenen Auto verweigert oder zumindest eingeschränkt wird. Um sich vor Problemen bei der Schadensregulierung zu schützen, sollten Hundehalter eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Diese Versicherung deckt meist sogar grobe Fahrlässigkeit ab. Dennoch muss das Tier selbstverständlich korrekt gesichert werden. Die Hundehaftpflichtversicherung bietet jedoch einen sinnvollen Schutz, denn häufig versuchen Versicherungsgesellschaften, auf Kosten der Versicherten bei der Schadensregulierung zu sparen. Ist dies der Fall, obwohl Sie Ihren Hund ausreichend gesichert hatten, sollten Sie sich an einen auf Verkehrsrecht spezialisierten Rechtsanwalt wenden. Der Rechtsexperte wird Sie dabei unterstützen, Ihre berechtigten Interessen durchzusetzen.
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Autofahren mit Hund – Tipps für Hundehalter
Es ist wichtig, den Hund behutsam an das Autofahren und an das Sicherheitssystem zu gewöhnen. Sie können dem Tier die Transportbox beispielsweise zunächst zuhause als Kuschelzone anbieten und mit der Lieblingsdecke oder dem bevorzugten Spielzeug ausstatten. Sobald sich der Vierbeiner in der Box sichtlich wohlfühlt, kann man einen ersten Versuch im Auto starten. Wie alle gewünschten Verhaltensweisen sollte man auch das ruhige Mitfahren im Auto mit Leckerlis und Lob fördern. Es ist sinnvoll, zunächst mit Kurzstrecken zu beginnen und dabei ein Ziel wie einen Hundespielplatz oder eine Wiese zu wählen. Auf diese Weise wird der Hund mit Autofahrten positive Assoziationen verbinden. Die erste Fahrt mit einem Besuch beim Tierarzt zu verbinden ist somit keine gute Idee. Um den Hund an ein Gurtsystem zu gewöhnen, ist es hilfreich, wenn sich zunächst eine vertraute Person bei der Autofahrt neben das Tier setzt.
Steht der Kauf eines neuen Autos an, sollten dabei die Bedürfnisse des Vierbeiners berücksichtigt werden. Für Halter einer Dogge, eines Schäferhundes oder anderer großer Hunderassen sind Vans und Kombis mit offenen Ladeflächen optimal. Diese Autos bieten ausreichend Platz für eine geräumige Transportbox und können zusätzlich mit einem Sicherheitsgitter oder -netz ausgestattet werden. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Transportbox sicher befestigt, das Gurtsystem optimal fixiert und das Schutzgitter fest verankert werden kann. Das Vorhandensein einer Klimaanlage und elektrischer Fensterheber ermöglicht dem Fahrer, jederzeit für angenehme Temperaturen zu sorgen und sein Haustier vor Überhitzung zu schützen.
Hund im Auto – Recht einfach erklärt
Dürfen kleine Hunde auf dem Vordersitz mitfahren?
Hunde sollten grundsätzlich nicht auf dem Beifahrersitz transportiert werden, denn dabei kann ein Ablenken des Fahrers nicht ausgeschlossen werden. Kleine Hunderassen können mit einem speziellem Gurtsystem auf dem Rücksitz mitfahren. Mit einem zusätzlichen Hundesitz wird der Komfort für das Haustier maximiert, ohne dass die Sicherheit leidet.
Weiterlesen: Wie kann man den Hund im Auto sichern?
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Ist eine Rücksitzbarriere als Sicherungssystem ausreichend?
Eine Rücksitzbarriere bietet allein keinen guten Schutz. Es wird zwar ein Schleudern des Tieres nach vorne vermieden, doch seitlich ist keinerlei Schutz vorhanden. Außerdem stellt ein nicht angeschnallter oder in einer Transportbox untergebrachter Hund bei einem Unfall eine Gefahr für Ersthelfer und Rettungskräfte dar.
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In welchen Fällen verstoßen Hundehalter gegen das Tierschutzgesetz?
Wird das Tier verletzt oder getötet, weil der Hund allein im Auto gelassen wurde, obwohl die Außentemperatur im Schatten mehr als 20 Grad betrug, ist der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt. Je nach Schwere des Vergehens werden Bußgelder bis zu 25.000 Euro und Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren verhängt.
Weiterlesen: Darf der Hund im Auto alleingelassen werden?
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In welchen Fällen verweigert die Kaskoversicherung die Regulierung des Schadens am eigenen Fahrzeug?
Nach einem Unfall wird die Versicherung überprüfen, ob ein Sicherungssystem für den Hund vorhanden war. Wurde das Tier ungesichert transportiert, ist eine grobe Fahrlässigkeit gegeben und die Regulierung des Schadens kann zumindest teilweise verweigert werden.
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Wie kann man seinen Hund ans Autofahren gewöhnen?
Autofahrten sind für viele Hunde Stresssituationen, an die sie langsam herangeführt werden sollten. Dazu gehört auch das behutsame Gewöhnen an die Transportbox oder das Gurtsystem. Reichlich Lob, Leckerlis und eine vertraute Person auf dem Nebensitz erleichtern dem Hund, sich an das Fahren im Auto zu gewöhnen. Zudem sollten die ersten Autofahrten kurz sein und zu einem Ziel führen, mit dem der Hund positive Assoziationen verbindet.
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