Frühförderstellen helfen Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten bzw. Beeinträchtigungen und deren Familien. Das Ziel von Frühförderung: Beeinträchtigungen erkennen, mildern und vermeiden. Welche Unterstützungen gibt es? Was ist interdisziplinäre Frühförderung? An wen können wir uns wenden?
Inhaltsverzeichnis
Was ist Frühförderung?
Wer kann Frühförderung erhalten?
Wann ist Frühförderung nötig?
Welche Angebote gibt es?
Was ist interdisziplinäre Frühförderung?
Wie finde ich eine Frühförderstelle in meiner Nähe?
Wie läuft eine Frühförderung ab?
Wer übernimmt die Kosten?
Weitere Beiträge
Frühförderung – Recht einfach erklärt
Wer kann Frühförderung erhalten?
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Welche Angebote gibt es?
Was ist interdisziplinäre Frühförderung?
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Frühförderung – Recht einfach erklärt
Was ist Frühförderung?
Unter „Frühförderung“ versteht man interdisziplinär ausgerichtete Förderungsmaßnahmen, mit denen Menschen im frühen Kindesalter unterstützt werden. Durch gezielte Förderung sollen körperliche und geistige „Behinderungen“ vermieden bzw. gemildert werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, versuchen die Fachkräfte in den Frühförderstellen Entwicklungsprobleme so früh wie möglich zu erkennen (Früherkennung) und diesen bestmöglich gegenzusteuern.
Betroffene Kinder und deren Familien können dabei verschiedene Unterstützungsleistungen erhalten. Außerdem wird den Familien geholfen, mit einer Beeinträchtigung besser umzugehen. Die Angebote sind für Kinder bis zum 6. Lebensjahr.
Grundsätze der Frühförderungsarbeit
interdisziplinär = Verschiedene Fachdisziplinen arbeiten zusammen
niedrigschwellig = Antragstellung entfällt oder ist sehr einfach, Unterstützung ist leicht zugänglich
ganzheitlich = Das Kind wird umfassend unterstützt, die Familie mit einbezogen
familienorientiert = Die individuelle Familiensituation wird berücksichtigt
Gesetzliche Grundlagen
§ 46 SGB IX: Früherkennung und Frühförderung
§§ 55/56 SGB IX: Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft / Heilpädagogische Leistungen
§ 26 SGB IX: Gemeinsame Empfehlungen
SGB V: Gesetzliche Krankenversicherung
SGB XII: Sozialhilfe
SGB VIII: Kinder- und Jugendhilfe
Wer kann Frühförderung erhalten?
Beeinträchtigung droht oder ist vorhanden:
Kinder, die von einer Behinderung bedroht oder bereits durch eine Behinderung eingeschränkt sind.
Kinder, die von einer Behinderung bedroht oder bereits durch eine Behinderung eingeschränkt sind.
Entwicklungsverzögerung:
Grundsätzlich kann jedes Kind, bei dem es zu Entwicklungsverzögerungen kommt, Angebote in Anspruch nehmen.
Grundsätzlich kann jedes Kind, bei dem es zu Entwicklungsverzögerungen kommt, Angebote in Anspruch nehmen.
Alter des Kindes:
Kinder bis 6 Jahre können Leistungen erhalten.
Kinder bis 6 Jahre können Leistungen erhalten.
Wann ist Frühförderung nötig?
Viele Eltern stellen sich zu Recht die Frage, ob eine Förderung in ihrer Situation überhaupt notwendig ist. Die Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung e.V. (VIFF) empfiehlt Eltern, aufmerksam zu sein und folgende Verhaltensweisen ernst zu nehmen (Beispiele):
Kind hat ...
Aufmerksamkeitsprobleme
kein Interesse, mit seiner Umwelt zu interagieren
keine Lust zum Spielen bzw. nicht die Fähigkeit, zu spielen.
Schwierigkeiten damit, sich von seinen Eltern beeinflussen zu lassen (Motivation oder Ermahnung bleibt ohne Erfolg)
Probleme, seine Emotionen ausreichend zu kontrollieren (z.B. Kind ist ständig schlecht gelaunt, trotzig, aggressiv, melancholisch)
Probleme damit, aus seinen Erfahrungen lernen zu können
einen Hang zum Alleinsein und beschäftigt sich kaum mit anderen Menschen
Beeinträchtigungen bei den geistigen/motorischen Fähigkeiten (Sehen, Hören, Sprechen)
Schwierigkeiten in der Wahrnehmung (z.B. durch tollpatschiges Verhalten ersichtlich)
keine Lust zu malen und/oder malt sehr schlecht
körperliche Fehlbildungen
genetisch verursachte Störungen
Probleme mit einfachen Bewegungen (z.B. beim Greifen und Verwenden von Gegenständen)
Welche Angebote gibt es?
In sogenannten Frühförderstellen arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammen. Zum Beispiel Pädagogen, Psychologen, Logopäden und Physiotherapeuten. Man spricht deshalb auch von „interdisziplinären Frühförderstellen“.
Für Kinder:
Sozialpädiatrie
Logopädie
Physiotherapie
Ergotherapie
Pädiatrie (Heilpädagogik)
Sozialarbeit
Psychologie
Für Eltern / Bezugspersonen:
Tipps und Ratschläge zur Anregung, Motivation, Erziehung und Förderung der Kinder
Gespräche bezüglich Entwicklungsfortschritte des Kindes
Austausch über die ergriffenen Maßnahmen und gemeinsames Reflektieren der Erfolge und Verbesserungsmöglichkeiten
Unterstützung bei der Behinderungs- und Krankheitsverarbeitung
Beratung zur Alltags- und Freizeitgestaltung mit den betroffenen Kindern
Vermittlung an weitere Stellen aus einem großen Beratungs- und Hilfsnetzwerk (KiTas, Psychotherapeutinnen, Fachärzte, Rechtsanwälte etc.)
Was ist interdisziplinäre Frühförderung?
Die Frühförderstellen arbeiten in der Regel „interdisziplinär“. Das heißt: Experten aus verschiedenen Fachbereichen wirken zusammen. Zum Beispiel Ärzte, Heilpädagogen, Psychotherapeuten und Physiotherapeuten. Gemeinsam entwickeln sie einen maßgeschneiderten Plan zur Förderung des jeweiligen Kindes.
Wie finde ich eine Frühförderstelle in meiner Nähe?
Die Förderleistungen können zuhause beansprucht werden, ebenso wie in einer Kindertagesstätte (KiTa). In diesen Fällen spricht man von „mobile Frühförderung“. Die Fachkräfte kommen nämlich direkt an Ort und Stelle, um zu helfen.
Zudem gibt es Fördermöglichkeiten in:
interdisziplinären Frühförderstellen
sozialpädiatrischen Zentren
anderen Einrichtungen mit dementsprechendem Handlungsspektrum
Wohin wenden?
Wie läuft eine Frühförderung ab?
1) Förderstelle kontaktieren
2) Informationen einholen (nachfragen, wie der Antrag gestellt wird)
3) Unverbindliches Beratungsgespräch
4) Fachkraft überprüft, ob Förderung notwendig ist (Diagnostik)
5) Behandlungs- und Förderplan wird erstellt
6) Plan wird dem Sozialhilfe- oder Jugendhilfeträger oder Krankenkasse vorgelegt
7) Bei Kostenzusage des Trägers beginnt Förderleistung
Wer übernimmt die Kosten?
Die Leistungen sind kostenlos. Voraussetzung: Der Arzt verordnet die Behandlung. Die Kosten werden dann von der Krankenkasse, der Eingliederungshilfe oder vom Sozial- oder Jugendhilfeträger übernommen.
Weitere Beiträge
Frühförderung – Recht einfach erklärt
Was macht man in der Frühförderung?
Dort wird Unterstützung geleistet, um Entwicklungsprobleme, Behinderungen und daraus resultierende Nachteile bei Kindern zu vermeiden bzw. zu mildern.
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Wann ist Frühförderung sinnvoll?
Sie macht Sinn, wenn Eltern Sorgen haben, dass sich ein Entwicklungsproblem oder eine Behinderung beim Kind abzeichnet.
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Wer genehmigt Frühförderung?
Die Unterstützung wird von einem Arzt bzw. der diagnostizierenden Fachkraft verordnet. Daraufhin wird der Plan dem Sozialhilfe- oder Jugendhilfeträger oder der Krankenkasse vorgelegt. Diese sind die Kostenträger der Hilfe.
Weiterlesen: Wie läuft eine Frühförderung ab?
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Wer macht Frühförderung?
Frühförderstellen und sozialpädiatrische Zentren sind in erster Linie für die Leistungserbringung zuständig.
Weiterlesen: Wie finde ich eine Frühförderstelle in meiner Nähe?
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Gibt es Frühförderung auch zuhause?
Ja. Auch zu Hause bzw. im häuslichen Umfeld der Familie kann die Unterstützung erfolgen.
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