Der Tod eines Angehörigen ist an sich schon belastend. Hoher bürokratischer Aufwand entsteht dabei unweigerlich, wenn sich die Erben erst durch ein Unterlagenchaos stöbern müssen und nicht wissen, was sie genau erwartet. Der Erblasser sollte deshalb mit einer Checkliste vorsorgen.
Warum ist eine Checkliste sinnvoll?
Eine Checkliste mit wichtigen Infos kann den Erben die Arbeit enorm erleichtern. Aber auch dem Erblasser kann sie dabei helfen, mehr Übersicht über seine Vermögenssituation zu bekommen.
Dabei handelt es sich nicht um ein Nachlassverzeichnis im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr um eine Übersichtsliste für Erblasser und Erben. Ein Nachlassverzeichnis hingegen ist eine detaillierte Auflistung aller Vermögensverhältnisse des Erblassers. Es wird nur angefertigt, wenn jemand einen Anspruch darauf geltend macht (z.B. Gericht, Nachlassgläubiger, Pflichtteilsberechtigte etc.).
Im Artikel Checkliste Erbfall kann nachgelesen werden, was die Angehörigen nach dem Tod des Erblassers erledigen sollten.
Checkliste für Erblasser und Erben
Testament / Erbvertrag:
Welche Art von Testament oder Erbvertrag? Notariell oder privatschriftlich?
Wo hinterlegt? Privat oder im Zentralen Testamentsregister (ZTR)?
Konten und Sparbücher:
Welche Konten bei welchen Banken? Bankname und BLZ?
Versicherungen:
Lebensversicherung, Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung, Unfallversicherung oder andere Versicherungen?
Angabe der Versicherungsinstitute und Versicherungsnummern
Kreditverträge:
Bei welchen Instituten?
Höhe und Regelmäßigkeit der Zahlungen?
Immobilien:
Adressen
Werden Immobilien vermietet? An wen?
Geld:
Aktiendepots, Fonds?
Spar- und Bausparverträge?
Andere Anlagen?
Wertvolle Gegenstände:
Kunstobjekte, teurer Schmuck, Designerwaren, Sammlungen etc.?
Teure Autos?
Wertvolle technische Gegenstände?
Banksafe:
Nummer des Banksafes?
Welche Gegenstände sind darin befindlich?
Forderungen gegenüber Dritten:
Wer muss an den Erblasser noch Geld zahlen?
z.B. Steuerrückerstattungen, Schadenersatz, usw.
Nachlassverbindlichkeiten:
An wen muss noch gezahlt werden?
Offene Rechnungen, Kredite, Hypotheken usw.?
Schenkungen:
Angabe der Schenkungen der letzten 10 Jahre (Immobilien, Geldvermögen usw.)
mehr unter „Vorweggenommene Erbfolge“
Digitaler Nachlass:
Welche digitalen Vermögenswerte gibt es? (Online Konten, Social Media Profile, Abos, Streamingdienste usw.)
Welche Zugangsdaten?
Mitgliedschaften:
Vereine, Gewerkschaften, Parteien, Clubs?
Aufforderung, Mitgliedschaft zu kündigen
Benachrichtigungen:
Wer soll über den Tod informiert werden?
Todesanzeige in der Zeitung?
Bestattung:
Welche Art der Bestattung?
Welcher Friedhof?
Welche Art der Trauerfeier?
Beispiel Checkliste
Konten
Ich bin Besitzer nachstehender Konten:
1. Bank, BLZ, Kontonummer: ……………………………………………………………………………
2. Bank, BLZ, Kontonummer: ……………………………………………………………………………
3. Bank, BLZ, Kontonummer: ……………………………………………………………………………
etc.
Immobilien
Ich bin Besitzer nachstehender Immobilien:
1. Adresse: ………………………………………………………………………………………………………….
2. Adresse: ………………………………………………………………………………………………………….
3. Adresse: ………………………………………………………………………………………………………….
etc.
Versicherungen
Ich habe folgende Versicherungen abgeschlossen:
1) Krankenversicherung: ………………………………………………………………………………….
Versicherungsunternehmen: …………………………………………………………………………..
Versicherungsnummer: …………………………………………………………………………………...
Höhe:……………………………………………………………………………………………………………….
2) Lebensversicherung: ………………………………………………………………………………….
Versicherungsunternehmen: …………………………………………………………………………..
Versicherungsnummer: …………………………………………………………………………………...
Höhe:……………………………………………………………………………………………………………….
3) Krankenversicherung: ………………………………………………………………………………….
Versicherungsunternehmen: …………………………………………………………………………..
Versicherungsnummer: …………………………………………………………………………………...
Höhe:……………………………………………………………………………………………………………….
usw.………………………………………………………………………………………………………………….
Anmerkung: Nach meinem Todesfall schnell die Versicherungen kontaktieren!
Benachrichtigungen
Die folgenden Personen sollen über meinen Tod informiert werden:
1. ……………………………………………………………………………………………………………………..
2. ……………………………………………………………………………………………………………………..
3. ……………………………………………………………………………………………………………………..
4. ……………………………………………………………………………………………………………………..
etc.
Digitaler Nachlass
Folgende digitalen Daten sind vorhanden:
1. E-Mail-Konten: ……………………………………………………………………………………………….
2. Online Abos: ……………………………………………………………………………………………………
3. Online Bankkonten: …………………………………………………………………………………………
4. Streaming-Dienste: ……………………………………………………………………………………………
5. Programme: ………………………………………………………………………………………………………
etc.
Hier steht Ihnen die Checkliste für Erblasser und Erben zum Downloaden zur Verfügung:
Checkliste aufbewahren
Nachdem die Checkliste fertig ist, sollte die Liste idealerweise einem Notar oder Rechtsanwalt übergeben werden. Gibt es einen Bevollmächtigten (Vorsorgevollmacht, trans- und postmortale Vollmacht), kann man auch ihm die Liste geben.
Die Verwahrung bei einer Bank ist ebenso denkbar. Damit die Angehörigen bzw. Erben die Liste nach dem Todesfall finden, sollten sie darüber informiert werden, wo sich die Liste befindet.
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Checkliste für Erblasser und Erben – Recht einfach erklärt
Wie kann der Erblasser für Übersicht über Erbschaft sorgen?
Der Erblasser sollte eine Checkliste für die Erben anfertigen. Darin soll stehen, welches Vermögen es gibt und wo es zu finden ist (Banken, Adressen von Immobilien, digitaler Nachlass usw.) Eine solche Liste nimmt den Erben viel Arbeit ab. Ansonsten müssten sie sich selbst erst mühsam einen Überblick über die Erbschaft verschaffen.
Weiterlesen: Checkliste
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Wo Checkliste für Erben verwahren?
Die Checkliste für die Erben sollte sicher bei einem Anwalt oder Notar verwahrt werden. Oder auch bei einem Bevollmächtigten, wenn es einen gibt. Möglich ist auch die Verwahrung bei der Bank.
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