Ist barfuß Autofahren erlaubt? Diese Frage stellen sich Autofahrer jeden Sommer. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, ob es verkehrsrechtliche Vorschriften zum Thema Schuhwerk gibt und welche Konsequenzen drohen, wenn man mit unpassenden Schuhen oder barfuß in einen Verkehrsunfall verwickelt wird.
Inhaltsverzeichnis
Ist barfuß Autofahren erlaubt?
Gibt es verkehrsrechtliche Vorschriften zum Thema Schuhwerk?
Barfuß Autofahren – Welche versicherungsrechtlichen Probleme drohen?
In welchen Fällen drohen strafrechtliche Konsequenzen?
Welches Schuhwerk ist für Autofahrer am besten geeignet?
Welche Regelungen gelten in anderen Ländern Europas?
Barfuß Autofahren – Recht einfach erklärt
Gibt es verkehrsrechtliche Vorschriften zum Thema Schuhwerk?
Barfuß Autofahren – Welche versicherungsrechtlichen Probleme drohen?
In welchen Fällen drohen strafrechtliche Konsequenzen?
Welches Schuhwerk ist für Autofahrer am besten geeignet?
Welche Regelungen gelten in anderen Ländern Europas?
Barfuß Autofahren – Recht einfach erklärt
Ist barfuß Autofahren erlaubt?
Viele Autofahrer fragen sich besonders im Sommer, ob es erlaubt ist, beim Autofahren gänzlich auf Schuhe zu verzichten oder zumindest auf luftige Flip-Flops umzusteigen. Doch nicht nur sommerliche Hitze ist ein Anlass, sich Gedanken über geeignetes Schuhwerk beim Autofahren zu machen. Auch High Heels, Bergstiefel oder Gummistiefel können das Autofahren erschweren. Im Folgenden wird deshalb nicht nur die Frage beantwortet, ob man barfuß Autofahren darf, sondern ob es grundsätzlich verkehrsrechtliche Vorschriften hinsichtlich des Schuhwerks gibt. Außerdem wird erläutert, welche Auswirkungen barfuß Autofahren oder das Tragen unpassender Schuhe bei einem Unfall in versicherungs- und strafrechtlicher Hinsicht hat.
Gibt es verkehrsrechtliche Vorschriften zum Thema Schuhwerk?
In der deutschen Straßenverkehrsordnung (StVO) wird nicht ausdrücklich vorgeschrieben, welche Arten von Schuhen beim Autofahren erlaubt sind. Es gibt auch keine explizite Vorschrift, die besagt, das barfuß Autofahren verboten ist. Sie müssen somit nicht mit einem Bußgeld, Punkten in Flensburg oder einem Fahrverbot rechnen, wenn im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle festgestellt wird, dass Sie keine oder unpassende Schuhe tragen. Diese Interpretation der Straßenverkehrsordnung wurde im Jahr 2007 vom Oberlandesgericht Celle (Az. 322S s46/07) geteilt. Dennoch müssen Autofahrer ihr Verhalten grundsätzlich an § 1 Absatz 2 StVO orientieren und alles vermeiden, was zu einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer führen könnte.
Barfuß Autofahren – Welche versicherungsrechtlichen Probleme drohen?
Obwohl es also nicht explizit verboten und somit erlaubt ist, barfuß ein Auto zu fahren, muss stets die oberste Regel beachtet werden, dass man durch sein Verhalten im Straßenverkehr niemanden gefährdet. Solange man also unfallfrei bleibt, hat es keine Konsequenzen, wenn man gänzlich auf Schuhe verzichtet. Auch das Tragen von Flip-Flops, Schuhen mit sehr hohen Absätzen oder Gummistiefeln sowie dicken Wanderstiefeln, die ebenfalls zu einer Behinderung beim Autofahren führen könnten, ist erlaubt.
Doch allzu unbesorgt sollte man bei der Wahl seines Schuhwerks nicht sein, denn die großzügige Auslegung der Straßenverkehrsordnung endet sofort, wenn man in einen Unfall verwickelt wurde. Dann geht es darum, die Schuld oder Mitschuld nachzuweisen. Mit dieser Intention werden die Umstände, die zum Unfall geführt haben, genauer beleuchtet. Unpassendes Schuhwerk wird dabei mit Sicherheit als eine Unfallursache bewertet. Beim Autofahren mit offenen, sehr hohen, locker sitzenden oder Schuhen mit sehr starrer Sohle kann es zum Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug kommen.
Inwieweit dem Fahrer eine Mitschuld oder sogar die gesamte Schuld am Unfall angelastet wird, hängt von der Beurteilung des Einzelfalls ab. Sie müssen jedoch damit rechnen, dass die Kasko-Versicherung zumindest teilweise die Regulierung Ihres eigenen Schadens verweigert. Die Haftpflichtversicherung wird zwar den Schaden am Fahrzeug des Unfallgegners übernehmen, jedoch eventuell Regressansprüche stellen, wenn ein Verschulden aufgrund von grober Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann.
Das Oberlandesgericht Bamberg (Oberlandesgericht Bamberg, Az. 2 Ss OWI 577/06) urteilte 2006, das bei erwiesener Teilschuld außerdem die Zahlung eines Bußgelds fällig wird.
In welchen Fällen drohen strafrechtliche Konsequenzen?
Wenn es zu einem schweren Unfall mit Verletzten oder sogar Todesopfern kommt, wird genauestens analysiert, wer den Unfall verursacht hat und welche Umstände zum Unfall führten. Kann dabei nachgewiesen werden, dass der Verkehrsunfall durch das Barfußfahren oder das Tragen ungeeigneter Schuhe verursacht wurde und demzufolge hätte verhindert werden können, droht neben einem Bußgeld eine strafrechtliche Anklage. Verletzt man als Autofahrer seine Sorgfaltspflicht und kommen dadurch andere Verkehrsteilnehmer zu Schaden, gilt dies als grobe Fahrlässigkeit, die strafrechtlich verfolgt wird. Nehmen Sie deshalb umgehend Kontakt mit einem Anwalt für Straf- und Verkehrsrecht auf, wenn Ihnen ein derartiges Vergehen zur Last gelegt wird.
Noch weitreichender sind die Konsequenzen für Berufskraftfahrer. Barfußfahren ist ein Verstoß gegen die Unfallverhütungsvorschriften und kann deshalb zusätzlich zu einem Haftungsverlust der Unfallversicherung führen.
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Welches Schuhwerk ist für Autofahrer am besten geeignet?
Obwohl die Straßenverkehrsordnung nicht vorschreibt, welche Schuhe erlaubt sind und auch das Barfußfahren nicht verboten ist, sollte man zur eigenen Sicherheit einiges bei der Auswahl des Schuhwerks beachten.
Wählen Sie Schuhe, die eine optimale Kontrolle über das Fahrzeug ermöglichen. Somit sind feste Schuhe, die sicheren Halt bieten, anderen Modellen vorzuziehen. Auf diese Weise verhindert man beispielsweise verlängerte Bremswege aufgrund mangelnder Feinmotorik oder eines Abrutschens vom Bremspedal. Die Wahl des Schuhwerks kann im Extremfall über Leben und Tod entscheiden.
Achten Sie bei der Wahl der Schuhe auf folgende Eigenschaften:
Schuhe rutschen nicht aufgrund glatter Sohlen von den Pedalen ab
Keine langen Schnüre oder Schleifen, die sich an Pedalen oder Verkleidungen verheddern können
Kraftschluss zwischen Füßen und Pedalen ist jederzeit ausreichend
Feinmotorik der Füße wird nicht eingeschränkt
Schuhe sind nicht so breit, dass versehentlich zwei Pedale betätigt werden
Bei der Auswahl der Schuhe spielen modische Aspekte eine untergeordnete Rolle. Wer dennoch nicht auf den stylischen Auftritt verzichten möchte, kann die Schuhe einfach vor dem Aussteigen wechseln. Gleiches gilt für Anlässe, bei denen man beispielsweise grobe Bergstiefel oder Gummistiefel benötigt. Wer stets ein Paar gut sitzende Sportschuhe im Kofferraum hat, kann vor dem Losfahren jederzeit schnell die Schuhe wechseln. Dieser vergleichsweise geringe Aufwand erhöht die Sicherheit beim Autofahren erheblich.
Neben dem Aspekt der Unfallverhütung schützen geeignete Schuhe auch, wenn es zu einem unverschuldeten Unfall kommt. Verletzungen an den Füßen wird vorgebeugt und man kann das Fahrzeug schneller verlassen, um anderen erste Hilfe zu leisten oder sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Neben dem Aspekt der Unfallverhütung schützen geeignete Schuhe auch, wenn es zu einem unverschuldeten Unfall kommt. Verletzungen an den Füßen wird vorgebeugt und man kann das Fahrzeug schneller verlassen, um anderen erste Hilfe zu leisten oder sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Welche Vorschriften gelten für Berufskraftfahrer?
Für Berufskraftfahrer gelten zudem Unfallverhütungsvorschriften, in denen festgelegt wird, dass die Schuhe den Fuß umschließen müssen. Die BGV D29 – Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – § 44 Absatz 2 schreibt vor:
Sandalen sind im Sommer erlaubt, wenn die Schuhe mit Riemchen ausgestattet sind, die ein Herausschlüpfen des Fußes verhindern.
Praxistest in Österreich
Der Österreichische Auto-, Motorrad- und Touring-Club (ÖAMTC) wollte es genau wissen und hat deswegen einen Praxistest durchgeführt. Es wurde bei verschiedenen Fahrmanövern getestet, welche Auswirkungen das Schuhwerk auf die Sicherheit hat.
Folgende Fahrmanöver wurden in den Praxistest einbezogen:
Rasches Ausweichen eines Hindernisses
Notbremsung
Zielbremsung
Einparken
Die Tester kamen zu einem eindeutigen Ergebnis. Lockere, offene Schuhe verhindern, dass man ein Gefühl für die Pedale hat und reduzieren die Kontrolle über das Fahrzeug. Im schlimmsten Fall führt falsches Schuhwerk zum Abrutschen des Fußes vom Pedal und damit zum Kontrollverlust über das Fahrzeug. Die Testfahrten mit High Heels ergaben, dass die starre Fußhaltung das Spüren des Pedalwiderstands verhindert. Flip-Flops und Barfußfahren erwiesen sich bei Notbremsungen als schlechteste Alternativen. Es war den Probanden nicht möglich, schnell den nötigen Druck aufzubauen. Die besten Ergebnisse im Hinblick auf die Kontrolle über das Fahrzeug wurden mit Sportschuhen erzielt, denn diese erlauben eine ebenso kraftvolle wie sensible Steuerung der Pedale.
Wenn Sie in Österreich barfuß oder mit Flip-Flops einen Unfall verursachen und nachgewiesen wird, dass der Unfall mit anderen Schuhe hätte verhindert werden können, drohen ebenso wie in Deutschland Probleme mit der Versicherung, strafrechtliche Konsequenzen sowie Schadensersatzforderungen.
Wenn Sie in Österreich barfuß oder mit Flip-Flops einen Unfall verursachen und nachgewiesen wird, dass der Unfall mit anderen Schuhe hätte verhindert werden können, drohen ebenso wie in Deutschland Probleme mit der Versicherung, strafrechtliche Konsequenzen sowie Schadensersatzforderungen.
Welche Regelungen gelten in anderen Ländern Europas?
Wer eine Urlaubsreise mit dem Auto plant, sollte sich schon vor Antritt der Reise über die Verkehrsvorschriften im Urlaubsland und in den Ländern, die auf dem Weg dorthin durchquert werden, informieren. Das vermeidet Ärger im Urlaub und schützt vor Bußgeldern und Stress.
Welche Schuhe man beim Autofahren tragen soll, ist auch in den anderen Ländern der Europäischen Gemeinschaft nicht vorgeschrieben. Dort gilt ebenfalls, dass sich Autofahrer an der Verkehrssicherheit orientieren müssen und mit ihrem Verhalten keinesfalls andere Verkehrsteilnehmer gefährden dürfen. Relevant wird das Thema „Schuhwerk“ immer dann, wenn Sie in einen Unfall verwickelt werden und im schlimmsten Fall in einem Gerichtsverfahren den Nachweis erbringen müssen, dass der Unfall nicht durch falsches Schuhwerk verursacht wurde.
Eine Ausnahme bildet Spanien, wo das Barfußfahren oder das Autofahren in Flip-Flops in jedem Fall mit einem Bußgeld von 200 Euro bestraft wird. Diese strengere Vorgehensweise resultiert wahrscheinlich aus einer höheren Zahl von Unfällen, die auf das Tragen extrem sommerlichen Schuhwerks oder den völligen Verzicht auf Schuhe beim Autofahren zurückzuführen sind.
Sie sind an weiteren Informationen zu den Verkehrsregeln in anderen europäischen Ländern interessiert? In den folgenden Ratgebern finden Sie alle wichtigen Informationen für die nächste Autoreise:
Autofahren in Kroatien
Barfuß Autofahren – Recht einfach erklärt
Muss man ein Bußgeld bezahlen, wenn man beim barfüßigen Autofahren in eine Verkehrskontrolle gerät?
Da es keine Vorschrift gibt, die festlegt, ob man Schuhe beim Autofahren tragen muss oder wie diese beschaffen sein sollten, müssen Sie kein Bußgeld befürchten.
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Warum sollte man dennoch auf geeignetes Schuhwerk achten?
Obwohl das Barfußfahren oder das Tragen von Flip-Flops nicht grundsätzlich verboten ist, muss die oberste Grundlege der Straßenverkehrsordnung beachtet werden. Diese besagt, dass man keine anderen Verkehrsteilnehmer durch sein Verhalten gefährden darf. Dazu gehört es zweifellos, das jederzeitige Beherrschen des Fahrzeugs sicherzustellen. Ungeeignetes Schuhwerk kann zu einem folgenschweren Kontrollverlust führen und erhöht das Unfallrisiko.
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In welchen Fällen kommt es zu Problemen mit der Versicherung?
Nach jedem Unfall steht die Schuldfrage im Raum. Wer ohne Schuhe oder in ungeeigneten Schuhen im Auto unterwegs war und in einen Unfall verwickelt wurde, muss sich mit dem Vorwurf der Fahrlässigkeit auseinandersetzen. Kann bewiesen werden, dass der Unfall mit geeignetem Schuhwerk vermeidbar gewesen wäre, wird die Versicherung sich ganz oder teilweise weigern, den Schaden zu regulieren.
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Sind außerdem strafrechtliche Konsequenzen zu befürchten?
Nach einem Unfall mit Verletzten oder sogar Todesopfern wird die Schuldfrage genauestens untersucht. Ist der Nachweis möglich, dass die Personenschäden verursacht wurden, weil der Autofahrer barfuß oder in unpassenden Schuhen unterwegs war, erfüllt dies den strafrechtlichen Tatbestand der groben Fahrlässigkeit.
Weiterlesen: In welchen Fällen drohen strafrechtliche Konsequenzen?
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Wann gelten Schuhe als ungeeignet?
Barfußfahren oder das Tragen ungeeigneter Schuhe erhöht das Unfallrisiko. Deshalb sollten Sie auf Schuhe verzichten, die eine Einschränkung der Feinmotorik verursachen und damit zu einem Kontrollverlust führen. Das trifft auf lockeres Schuhwerk ebenso zu wie auf Schuhe mit starrer Sohle wie Gummistiefel oder Bergstiefel. Gleiches gilt für Schuhe wie High Heels, die den Fuß in eine unnatürliche Haltung zwängen.
Weiterlesen: Welches Schuhwerk ist für Autofahrer am besten geeignet?
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Welche Regeln gelten für Berufskraftfahrer?
Anders als private Autofahrer müssen sich Berufskraftfahrer an den Unfallverhütungsvorschriften orientieren, die das Tragen von Schuhen vorschreiben, welche den Fuß fest umschließen.
Weiterlesen: Welches Schuhwerk ist für Autofahrer am besten geeignet?
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Welche Schuhe eignen sich am besten zum Autofahren?
Ein Praxistest in Österreich hat verifiziert, dass Sportschuhe mit flexibler Sohle eine optimale Kontrolle über das Auto ermöglichen.
Weiterlesen: Welches Schuhwerk ist für Autofahrer am besten geeignet?
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Ist barfuß Autofahren in anderen Ländern Europas gesetzlich verboten?
In den anderen europäischen Ländern wird ebenfalls nicht vorgeschrieben, welche Schuhe man beim Autofahren tragen muss. Doch auch dort gilt, dass nach einem Unfall versicherungs- und strafrechtliche Konsequenzen drohen. Nur in Spanien müssen Autofahrer, die barfuß fahren oder Flip-Flops tragen, 200 Euro Bußgeld bezahlen.
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