Fahrverbot-Führerschein-Autoschlüssel © Adobe Stock | Sauerlandpics

Fahrverbot – Was sollten Autofahrer beachten?

Wurde ein Fahrverbot verhängt, muss der Autofahrer temporär seinen Führerschein abgeben. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wann eine derartige Strafe droht und welche Konsequenzen damit verbunden sind. Außerdem wird thematisiert, wie Übertretungen des Fahrverbots geahndet werden.

In welchen Fällen droht ein Fahrverbot?


‌Wer im Straßenverkehr nicht die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung beachtet, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Derartige Verstöße werden meist mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg bestraft. Das ist zwar ärgerlich, aber letztlich resultiert daraus keine Einschränkung hinsichtlich der Möglichkeit, mit dem Auto zu fahren. 

‌Eine drastischere Bestrafung ist hingegen die Verhängung eines Fahrverbots, welche in § 25 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) geregelt ist. In diesem Fall müssen Betroffene den Führerschein für einen bestimmten Zeitraum abgeben. Bei Verkehrsverstößen werden Fahrverbote von einem bis zu drei Monaten verhängt. Die Angabe „Monat“ bezieht sich dabei auf den Kalendermonat. Der, wenn auch nur temporäre, Verlust der Mobilität stellt Autofahrer oft vor große organisatorische Herausforderungen. Ein Fahrverbot ist besonders für Autofahrer ein Problem, die beruflich auf den Führerschein angewiesen sind. Im Folgenden wird erläutert, für welche Vergehen ein Fahrverbot verhängt wird und was geschieht, wenn man trotz Fahrverbots mit dem Auto in eine Verkehrskontrolle gerät. 

‌Fahrverbote drohen nicht nur bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung, sondern werden auch aufgrund von Krankheiten oder Straftaten angeordnet. Ein strafrechtliches Fahrverbot kann bis zu sechs Monate dauern. Fahrverbote, die aufgrund einer Krankheit ausgesprochen werden, dauern so lange, bis der gesundheitliche Zustand das Führen eines Kraftfahrzeugs wieder uneingeschränkt erlaubt. 

‌Das Fahrverbot kann nur in Ausnahmefällen umgangen werden. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel Fahrverbot umgehen

‌Der Begriff Fahrverbot wird außerdem verwendet, um zu beschreiben, dass Fahrzeuge entweder zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Zonen nicht fahren dürfen. In den Artikeln Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen sowie Lkw Fahrverbot finden Sie ausführliche Informationen zu diesen Themen.

Fahrverbote aufgrund von Verkehrsverstößen


‌Ein Fahrverbot ist ein drastischer Eingriff und wird deshalb nur für schwerwiegende Verkehrsverstöße verhängt. Fahrverbote sind immer mit einem hohen Bußgeld sowie Punkten in Flensburg verbunden. Der Bußgeldkatalog informiert darüber, für welche Verkehrsverstöße ein Fahrverbot vorgesehen ist. Typische Vergehen sind die Missachtung von Überholverboten oder das Telefonieren mit dem Handy, wenn es dabei zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kommt. 

‌In der folgenden Tabelle sind die Verkehrsverstöße aufgelistet, die mit einem Fahrverbot bestraft werden. Grundsätzlich wird bei groben Ordnungswidrigkeiten, die mit zwei Punkten geahndet werden, gleichzeitig ein Fahrverbot verhängt. Wird das Verkehrsvergehen als Straftat bewertet, ist dies mit drei Punkten verbunden und führt somit ebenfalls zu einem Entzug der Fahrerlaubnis. Es gibt außerdem einige Verkehrsstöße, bei denen ein Fahrverbot verhängt wird, obwohl sie nur mit einem Punkt bestraft werden.

Unterschied Fahrverbot – Führerscheinentzug


‌Autofahrer werden mit dem Entzug des Führerscheins bestraft, wenn besonders drastische Verkehrsverstöße vorliegen. Ein Führerscheinentzug kann außerdem erfolgen, wenn ein Verkehrsverstoß zwar eigentlich „nur“ mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg bestraft wird, sich das Punktekonto dadurch jedoch derartig erhöht, dass damit automatisch ein Fahrverbot verbunden ist. Das ist seit dem Jahr 2014 bereits bei einem Punktestand von acht Punkten der Fall. Hat ein Autofahrer acht Punkte angesammelt, gilt er als ungeeignet für das Führen eines Kraftfahrzeugs. Bei dieser Art der Entziehung des Führerscheins erhalten Autofahrer den Führerschein jedoch nicht, wie nach einem Fahrverbot, automatisch zurück. Nach einer Sperrfrist von mindestens sechs Monaten kann ein Antrag auf Neuerteilung des Führerscheins gestellt werden. Die Neuerteilung des Führerscheins wird oft an Bedingungen wie das Absolvieren der Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU) geknüpft. 

‌Sie haben einen Bußgeldbescheid erhalten, aus dem ersichtlich ist, dass der Punktestand auf acht Punkte steigen wird? Dann sollten Sie unbedingt einen auf Verkehrsrecht spezialisierten Rechtsanwalt mandatieren. Der Anwalt wird überprüfen, ob der Bußgeldbescheid anfechtbar ist und diesem gegebenenfalls widersprechen. Ein derartiger Widerspruch ist lediglich zwei Wochen nach Erhalt des Bußgeldbescheids möglich.

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Fahrverbot wegen Falschparkens?


‌Wie oben geschildert, werden Fahrverbote verhängt, um besonders grobe Verkehrsverstöße zu bestrafen. Darüber hinaus ist es jedoch möglich, aufgrund wiederholter (beharrlicher) Pflichtverletzungen mit einem Fahrverbot bestraft zu werden. Wer beispielsweise immer wieder gegen Parkverbote verstößt kann wegen wiederholtem Falschparkens tatsächlich mit einem Fahrverbot bestraft werden, weil offenkundig keine Einsicht erkennbar ist.

Wann und wo muss man den Führerschein bei einem Fahrverbot abgeben?


‌Nachdem der Bußgeldbescheid zugegangen ist, haben Autofahrer eine zweiwöchige Einspruchsfrist. Nach Ablauf dieser Frist wird das Fahrverbot rechtskräftig. Als Ersttäter, der in den vergangenen zwei Jahren noch nicht mit einem Fahrverbot bestraft wurde, hat man die Option, den Beginn des Fahrverbots zu wählen. Viele Autofahrer legen das Fahrverbot in den Urlaub, um beruflich nicht eingeschränkt zu werden. Das Fahrverbot muss jedoch innerhalb einer Frist von vier Monaten, nachdem es rechtskräftig geworden ist, angetreten werden. Wiederholungstäter haben keine Möglichkeit, den Zeitraum des Fahrverbots frei zu wählen. Das Fahrverbot muss in jedem Fall am Stück absolviert werden und kann nicht in verschiedene, kürzere Zeiträume aufgeteilt werden. 

‌Zu Beginn des Fahrverbots müssen Sie alle Führerscheindokumente (auch einen eventuell vorhandenen internationalen Führerschein) zur sogenannten amtlichen Verwahrung geben. Im Bußgeldbescheid finden Sie Informationen, wo der Führerschein abgegeben werden muss. Das kann per Post erledigt werden und sollte in diesem Fall per Einschreiben geschehen. In einigen Bundesländern können Autofahrer den Führerschein statt bei der Bußgeldstelle auch bei der Polizei abgeben. Die zuständige Polizeidienststelle Ihres Wohnorts informiert darüber, ob dies möglich ist. 

‌Wenn gegen den Bußgeldbescheid ohne Erfolg geklagt wurde, übernimmt die Staatsanwaltschaft die Funktion der Vollstreckungsbehörde. Der Führerschein muss dann der Staatsanwaltschaft persönlich oder per Post übergeben werden. 

‌Nach dem Ende des Fahrverbots wird der Führerschein per Post an den Inhaber zurückgesendet. Sie können außerdem eine persönliche Abholung vereinbaren. Es sind weder Sperrfristen wie bei einem Entzug der Fahrerlaubnis zu beachten noch ist die Absolvierung einer Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU) erforderlich.

Welche Strafen drohen bei einer Missachtung des Fahrverbots?


‌Das Fahren ohne Fahrerlaubnis ist gemäß § 21 Straßenverkehrsgesetz (StVG) eine Straftat. Für diese Straftat kann man zu einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von maximal einem Jahr verurteilt werden. Darüber hinaus erfolgt der Entzug der Fahrerlaubnis für mindestens sechs Monate. Es ist außerdem möglich, dass das Fahrverbot zu einem Führerscheinentzug ausgeweitet wird. Dann muss der Führerschein nach einer Sperrfrist erneut beantragt werden. Wurde innerhalb der letzten drei Jahre wiederholt ein Fahrverbot missachtet, kann sogar der Entzug des Fahrzeugs angeordnet werden.
Hinweis:
Fahrverbote gelten für alle Kraftfahrzeuge

Wer mit einem Fahrverbot bestraft wurde, darf kein Kraftfahrzeug fahren. Sie dürfen weder auf ein Motorrad noch auf ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug wie beispielsweise ein Mofa ausweichen.
Das Fahrverbot ist juristisch nur in Deutschland gültig. Da man jedoch den Führerschein temporär abgeben muss, macht man sich auch im Ausland strafbar und kann wegen Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis zu Geld- oder sogar zu Haftstrafen verurteilt werden.

Fahrverbot aufgrund einer Krankheit


‌Wenn der Inhaber eines Führerscheins aufgrund einer Krankheit nicht in der Lage ist, das Fahrzeug zu führen, kann ein ärztliches Fahrverbot ausgesprochen werden. Ein Beispiel für eine derartige Erkrankung ist die Epilepsie, die zu Krampfanfällen führt, welche ohne Vorwarnung und in unregelmäßigen Abständen auftreten. Ein Fahrverbot ist ein drastischer Eingriff in die persönliche Freiheit. Kam es erstmalig zu einem epileptischen Anfall, wird daher das Fahrverbot meist auf drei bis sechs Monate begrenzt. Durch ein ärztliches Attest kann nachgewiesen werden, dass die Gründe für das Fahrverbot nicht mehr vorliegen. 

‌Mehr lesen im Artikel Ärztliches Gutachten im Straßenverkehr

‌Wer nach einem Schlaganfall gesundheitlich eingeschränkt ist, kann zunächst weiter Autofahren. Da die Verkehrsbehörde keine Kenntnis von der Krankheit hat, wird kein Fahrverbot ausgesprochen. Das Fahren trotz bekannter gesundheitlicher Einschränkung kann allerdings dazu führen, dass die Versicherung nach einem Autounfall die Regulierung des Schadens verweigert. Werden beim Unfall Menschen verletzt oder sogar getötet, droht außerdem eine strafrechtliche Anklage.

Strafrechtliches Fahrverbot


‌Gemäß § 44 des Strafgesetzbuches (StGB) kann ein Fahrverbot von maximal sechs Monaten als Nebenstrafe verhängt werden, um die disziplinierende Wirkung einer Geldstrafe zu unterstützen. Eine weiterer Grund für die Anordnung eines strafrechtlichen Fahrverbots ist die Option, damit eine kurze Freiheitsstrafe zu vermeiden. Das Fahrverbot kann bei vermögenden Tätern dazu führen, dass eine Sanktionierung spürbar wird, die mit einer Geldstrafe nicht erreicht würde. Gleichzeitig werden die Folgen einer Freiheitsstrafe auf die soziale und berufliche Integration des Täters vermieden.
Hinweis:
§ 44 Absatz 1 StGB – Fahrverbot:

(1) 1Wird jemand wegen einer Straftat zu einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe verurteilt, so kann ihm das Gericht für die Dauer von einem Monat bis zu sechs Monaten verbieten, im Straßenverkehr Kraftfahrzeuge jeder oder einer bestimmten Art zu führen. Auch wenn die Straftat nicht bei oder im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs oder unter Verletzung der Pflichten eines Kraftfahrzeugführers begangen wurde, kommt die Anordnung eines Fahrverbots namentlich in Betracht, wenn sie zur Einwirkung auf den Täter oder zur Verteidigung der Rechtsordnung erforderlich erscheint oder hierdurch die Verhängung einer Freiheitsstrafe oder deren Vollstreckung vermieden werden kann. Ein Fahrverbot ist in der Regel anzuordnen, wenn in den Fällen einer Verurteilung nach § 315c Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a, Abs. 3 oder § 316 die Entziehung der Fahrerlaubnis nach § 69 unterbleibt.

Fahrverbot – Recht einfach erklärt

Worin unterscheidet sich das Fahrverbot vom Führerscheinentzug?

Bei einem Fahrverbot ist es für einen begrenzten Zeitraum von einem bis zu drei Monaten verboten, ein Kraftfahrzeug zu führen. Nach diesem Zeitraum erhält man den Führerschein ohne Aufforderung zurück. Ein Führerscheinentzug ist mit einer Sperrfrist verbunden. Erst nach Ablauf dieser Sperrfrist ist es möglich, den Führerschein neu zu beantragen. Die erneute Erteilung der Fahrerlaubnis kann von der Behörde an Bedingungen geknüpft werden. 

‌Weiterlesen: Unterschied Fahrverbot - Führerscheinentzug

Für welche Vergehen werden Fahrverbote verhängt?

Fahrverbote werden für schwerwiegende Verkehrsverstöße verhängt und mit Geldstrafen sowie Punkten in Flensburg kombiniert. Das deutliche Überschreiten von Tempolimits, das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie Rotlichtverstöße mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer sind typische Verstöße, die mit einem Fahrverbot bestraft werden. 

‌Weiterlesen: Fahrverbote aufgrund von Verkehrsverstößen

Muss man das Fahrverbot sofort antreten?

Ersttäter können den Zeitpunkt innerhalb von vier Monaten, nachdem der Bußgeldbescheid rechtskräftig geworden ist, frei wählen und beispielsweise das Fahrverbot innerhalb des Urlaubs absolvieren. 

‌Weiterlesen: Wann und wo muss man den Führerschein bei einem Fahrverbot abgeben?

Darf man trotz Fahrverbots im Ausland Autofahren?

Das Fahrverbot ist zwar nur in Deutschland gültig. Da man jedoch den Führerschein für die Dauer des Fahrverbots abgeben muss, macht man sich auch im Ausland des Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis strafbar. 

‌Weiterlesen: Wann und wo muss man den Führerschein bei einem Fahrverbot abgeben?

Was passiert, wenn man das Fahrverbot missachtet?

In diesem Fall begeht man eine Straftat und muss mit hohen Geldstrafen, einer Haftstrafe von maximal einem Jahr und einem längeren Entzug der Fahrerlaubnis inklusive Sperrfrist rechnen. 

‌Weiterlesen: Welche Strafen drohen bei einer Missachtung des Fahrverbots?

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