Der Dispokredit kann den Schuldenberg noch weiter anhäufen. Die hohen Zinsen und die Möglichkeit einer kurzfristigen Kündigung stellen Verbraucher oft vor finanzielle Probleme. In diesem Beitrag erfahren Sie die 8 wichtigsten Punkte, warum, wann und wie man einen Dispo umschulden soll.
Inhaltsverzeichnis
Wann soll ich den Dispo umschulden?
Man sollte den Dispo umschulden, wenn man sich mit dem Girokonto schon mehrere Monate stark im Minus befindet. Und wenn der neue Kredit insgesamt günstiger ist als der Dispo. Dies ist in den allermeisten Fällen so. Der Dispo ist nämlich der teuerste Kredit in Deutschland.
Das Umschulden des Überziehungskredits hat den Zweck, den teuren Dispo durch einen Kredit mit besserem Zinssatz zurückzuzahlen. Zum Beispiel mit einem Rahmen- oder Ratenkredit. Den teuren Dispo löst man damit auf einen Schlag ab. Zurückgezahlt wird fortan der neu aufgenommene, günstigere Kredit.
Es macht grundsätzlich Sinn, den Dispo umzuschulden, wenn man
1) … bereits mehrere Monate für mindestens 1.000 Euro im Minus ist.
2) die Disziplin hat, den neu aufgenommenen Kredit auch tatsächlich zurückzuzahlen.
Exkurs: Was ist ein Dispokredit?
Unter dem Dispokredit versteht man einen Kredit, mit dem man das Girokonto überziehen kann. Banken fordern dafür oft sehr hohe Zinssätze (bis zu 14 Prozent). Die Beantragung ist dafür unkompliziert. Die Rückzahlung erfolgt flexibel, ohne festgelegte Tilgungsraten. Der Überziehungskredit wird kurz „Dispo“ oder vollständig „Dispositionskredit“ genannt.
Um einen Dispo zu bekommen, prüft die Bank im Vorhinein die Kreditwürdigkeit des Kontoinhabers. Meist über die Schufa oder eine andere Kreditauskunftei. Es empfiehlt sich, einmal im Jahr eine Schufa-Selbstauskunft zu holen, um die eigene Bonität zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern.
Was kostet die Umschuldung des Dispo?
Was es kosten wird, wenn man den Dispo umschulden möchte, kann man sich nur ungefähr ausrechnen. Man sollte sich zuerst ansehen, was einem der Dispo im Jahr ca. kostet. Da es keine festen Rückzahlungsraten gibt und die tatsächlich beanspruchte Dispo-Höhe sich ändern kann, lassen sich die Kosten nur annähernd erfassen. Dem stellt man dann die Kosten des neu aufzunehmenden Darlehens gegenüber.
Eventuell sind die hohen Zinsen gar nicht einmal das größte Problem. Sondern viel mehr noch die Gefahr, dass sich die Problemlagen häufen könnten. Rutscht man in die Arbeitslosigkeit oder bekommt man aus anderen Gründen keine regelmäßigen und ausreichend hohen Eingänge mehr auf das Girokonto, kann einem die Bank den Dispo kündigen.
Wie kann ich meinen Dispo umschulden?
Angenommen man bekommt nirgendwo Geld her, um den Dispo umzuschulden. Weder von Freunden und Bekannten (Privatkredit), noch von einem Sparkonto (Sparbuch oder Tagesgeldkonto). In diesem Fall kann es durchaus sinnvoll sein, den teuren Dispo per Umschuldung abzulösen. Ein Ratenkredit bietet sich hierzu an.
Denn Ratenkredite haben viel niedrigere Zinssätze als Dispokredite. Die fixen Rückzahlungsraten machen einem aber gleichzeitig Druck, den Kredit abzuzahlen. Sie können einen im Finanz-Verhalten disziplinieren.
Es kann sein, dass sich durch die ständige Kontoüberziehung und vielleicht andere Gründe eine schlechtere Schufa-Bewertung ergeben hat. Wer sich in dieser Situation befindet, kann trotzdem einen Kredit beantragen. Möglicherweise wird er einem dennoch gewährt.
Wichtig: Man sollte mit Kreditanfragen sehr sparsam umgehen. Vorerst sollte man nur sogenannte Konditionen-Anfragen tätigen. Kreditplattformen wie zum Beispiel smava oder verivox bieten sich dazu an. Bei schlechter Bonität bieten sich zudem Privatkredite an.
Wichtig: Man sollte mit Kreditanfragen sehr sparsam umgehen. Vorerst sollte man nur sogenannte Konditionen-Anfragen tätigen. Kreditplattformen wie zum Beispiel smava oder verivox bieten sich dazu an. Bei schlechter Bonität bieten sich zudem Privatkredite an.
Was soll ich nach der Umschuldung tun?
Nach der Umschuldung ist es sinnvoll, den Disporahmen zu minimieren. Finanzexperten raten jedoch stets, einen kleinen Disporahmen als Notfallplan parat zu haben. Etwa in der Höhe von 500 Euro. Denn gibt es kurzfristig hohe Ausgaben, kann man die Rechnungen bezahlen, und muss sie nicht in Raten abzahlen. Auch unangenehmen Mahnungen lässt sich damit aus dem Weg gehen.
Wann darf die Bank den Dispokredit kündigen?
Die Bank darf einen Überziehungskredit ohne Angabe eines Grundes jederzeit kündigen. Ohne spezielle Gründe muss sie 30 Tage Kündigungsfrist einhalten. Liegt ein schwerwiegender Grund vor, kann die Bank den Dispo auch fristlos kündigen.
Ein wichtiger Grund für die fristlose Kündigung ist die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des Kreditnehmers. Also zum Beispiel, wenn er arbeitslos wird. Das führt automatisch zu einer verschärften Lage, da nun zwei große Probleme bestehen.
Was tun bei Dispo-Kündigung durch die Bank?
Kündigt einem die Bank den Überziehungskredit, sollte man schnellstmöglich handeln. Die Bank gewährt nach der Kündigung einen bestimmten Zeitraum, in dem man den Dispo zurückzahlen muss. Dieser kann von Bank zu Bank variieren. Oft sind es zwei Monate.
Wurde einem die Kündigung angedroht oder erfolgte sie bereits, sollte man aktiv auf die Bank zugehen. Es ist sinnvoll, um eine Umschuldung des (gekündigten) Dispositionskredits zu bitten.
Wo bekomme ich Hilfe nach der Kündigung des Dispo?
Nach der Kündigung, und im besten Fall schon davor, sollte man sich mit der Bank in Verbindung setzten. Möglicherweise bieten sie eine kulante Lösung des Problems an. Führt dies zu nichts, kann man sich an die Schlichtungsstelle (Ombudsstelle) der Bank wenden. Hilfreich ist auch eine Schuldnerberatung oder ein Anwalt.
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Kann man einen Dispokredit umschulden?
Ja, man kann einen Dispo umschulden. Und zwar indem man einen neuen Kredit (z.B. Ratenkredit) aufnimmt und den Dispo damit auf einen Schlag zurückzahlt. Der neu aufgenommene Kredit muss aber günstiger sein als der Dispo, damit das überhaupt sinnvoll ist.
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Was passiert wenn man dauerhaft im Dispo ist?
Damit kann man sich ernsthaft verschulden. Einerseits deshalb, weil die Zinsen so hoch sind. Bis zu 14% Dispozinsen kann es in Deutschland geben. Andererseits, weil man damit Gefahr läuft, dass einem der Dispo gekündigt wird. Das ist dann doppelt problematisch, da ohnehin kaum Geld da ist.
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Was kostet es, einen Dispo umzuschulden?
Die Dispo-Umschuldung kostet die Zinsen, die man für den neuen Kredit zahlen muss. Das heißt, man steigt jedenfalls günstiger als mit dem Dispo aus. Beträgt der Dispozins 12%, der Ratenkredit-Zins hingegen 5%, zahlt man bei einer Summe von 2.000 Euro im Jahr folgende Zinsen: für den Dispo = 240 Euro, für den Ratenkredit = 100 Euro.
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Wie löse ich einen Dispokredit ab?
Indem man einen neuen Kredit mit günstigerem Zinssatz aufnimmt. Das macht aber nur Sinn, wenn man die Ressourcen und die Disziplin hat, den neuen Kredit tatsächlich abzuzahlen.
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