Schwangerschaftsberatungen informieren schwangere Frauen, ihre Männer und Angehörigen allgemein zur Schwangerschaft und allen angrenzenden Themenbereichen. Wann bekomme ich das Mutterschaftsgeld? Was ist Vaterschaftsurlaub? Bekommt jeder Elterngeld? Was sind Frühe Hilfen? Mehr lesen.
Inhaltsverzeichnis
Was macht man bei einer Schwangerschaftsberatung?
Welche Aufgaben haben Schwangerschaftsberatungsstellen?
Wer darf Schwangerschaftsberatung durchführen?
Häufige Fragen von Frauen in der Schwangerschaftsberatung
Häufige Fragen zu Geld und Arbeit in der Schwangerschaftsberatung
Häufige Fragen von Männern in der Schwangerschaftsberatung
Schwangerschaftsberatung – Recht einfach erklärt
Welche Aufgaben haben Schwangerschaftsberatungsstellen?
Wer darf Schwangerschaftsberatung durchführen?
Häufige Fragen von Frauen in der Schwangerschaftsberatung
Häufige Fragen zu Geld und Arbeit in der Schwangerschaftsberatung
Häufige Fragen von Männern in der Schwangerschaftsberatung
Schwangerschaftsberatung – Recht einfach erklärt
Was macht man bei einer Schwangerschaftsberatung?
Schwangerschaftsberatungen bieten schwangeren Frauen Informationen und Unterstützung in allen Fragen, die sich mit einer Schwangerschaft oder zukünftigen Schwangerschaft ergeben. Beraten werden neben Schwangeren auch deren Partner, Eltern, Familienangehörige bzw. auch Frauen, die vor einer Schwangerschaft stehen oder junge Mütter und Familien.
Es gibt eine Reihe an staatlich anerkennten Schwangerschaftsberatungsstellen. Zum Beispiel solche, die direkt vom deutschen Staat betrieben werden, oder auch Beratungsstellen von der Caritas oder der Diakonie.
Welche Aufgaben haben Schwangerschaftsberatungsstellen?
Die Stellen beraten umfassend in den folgenden Themen:
allgemeine und vertiefende Informationen für die Zeit vor und während der Schwangerschaft sowie nach der Geburt
Schwangerschaftsuntersuchungen
Pränataldiagnostik
verschiedene medizinische Informationen
Beratung zu Konflikten, welche möglicherweise aufgrund der Schwangerschaft entstehen können
finanzielle Fragen
arbeitsrechtliche Fragen
Frühe Hilfen
Frühförderung
Schwangerschaft im Teenager-Alter
Baby zur Adoption freigeben
ungewollte Schwangerschaft
Abtreibung
anonyme Geburt
Babyklappe
Themen die das Kindeswohl betreffen
Wer darf Schwangerschaftsberatung durchführen?
Schwangerschaftsberatung erfolgt immer durch staatlich anerkannte Stellen. Zum Beispiel direkt durch Beratungen, die in der Stadtverwaltung eingegliedert sind. Oder große gemeinnützige Einrichtungen freier Trägerschaft, wie etwa die Diakonie oder Caritas.
Häufige Fragen von Frauen in der Schwangerschaftsberatung
Nachstehend werden die wichtigsten Fragen in Schwangerschaftsberatungen kurz beantwortet:
1) Wie weiß ich, dass ich schwanger bin?
2) Was sind vorgeburtliche Untersuchungen?
3) Wie erzähle ich meinem Partner oder meinen Eltern von meiner Schwangerschaft?
4) Was soll ich bei ungewollter Schwangerschaft tun?
5) Was gilt für schwangere Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland?
6) Was ist eine vertrauliche Geburt?
7) Bekomme ich schon in der Schwangerschaft Kindesunterhalt?
8) Was sind Hilfen zur Erziehung?
9) Was soll ich als Alleinerziehende beachten?
10) Was soll ich machen, wenn ich Opfer von häuslicher Gewalt bin?
11) Welche sind die wichtigsten Gesetze für mich als Schwangere?
1) Wie weiß ich, dass ich schwanger bin?
Eine Schwangerschaft erkennt man oft durch Gefühle wie zum Beispiel Spannungen in den Brüsten, Müdigkeit, Übelkeit, Blähungen oder auch durch ein Völlegefühl. Manche Frauen merken, dass sie schwanger sind, sobald es zur Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter gekommen ist. Sicher feststellen kann eine Schwangerschaft jedoch nur ein Schwangerschaftstest beim Arzt.
2) Was sind vorgeburtliche Untersuchungen?
Ein anderes Wort für vorgeburtliche Untersuchungen ist „Pränataldiagnostik“ (PND). Diese haben zum Ziel, die Entwicklung des ungeborenen Menschen zu verfolgen. Dabei lassen sich auch mögliche gesundheitliche Risiken und Behinderungen des Kindes erkennen. Die PND kann sowohl mit nicht-invasiven als auch mit invasiven Methoden zur Untersuchung arbeiten.
3) Wie erzähle ich meinem Partner oder meinen Eltern von meiner Schwangerschaft?
Wie eine Frau ihre Schwangerschaft verkünden könnte, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ob kreativ, lustig, ausgefallen oder einfach und nüchtern: für diesen emotionalen Moment sollte eine für die Umstände passende Art und Weise der Mitteilung gewählt werden.
4) Was soll ich bei ungewollter Schwangerschaft tun?
Wer unerwartet und ungewollt schwanger ist, hat mehrere Möglichkeiten. Entweder dem Partner oder einer (anderen) Vertrauensperson sagen. Oder für eine anonyme Beratung kann auch ein Anruf beim Hilfetelefon 0800 40 40 020 helfen. Außerdem sind die Schwangerschaftsberatungsstellen in der Region eine wichtige Anlaufstelle.
5) Was gilt für schwangere Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland?
Für Frauen und ihre Angehörige mit ausländischer Staatsbürgerschaft kann die deutsche Bürokratie herausfordernd sein. Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage, da im Einzelfall vor allem der Aufenthaltsstatus zählt. Denn dies und die Form von Arbeit haben Einfluss darauf, wie jemand krankenversichert ist.
6) Was ist eine vertrauliche Geburt?
Eine vertrauliche Geburt erfolgt anonym und unter medizinischer Betreuung. Die vertraulich entbindende Frau wird vor und nach der Geburt mit Rat und Tat begleitet. Diese Betreuung unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht. Die vertrauliche Geburt wurde 2014 in Deutschland eingeführt.
Dieses Angebot ist Teil des „Gesetzes zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt“.
7) Bekomme ich schon in der Schwangerschaft Kindesunterhalt?
Ist die Mutter nicht mit dem Kindesvater verheiratet, kann sie bereits 6 Wochen vor sowie 8 Wochen nach Geburt Unterhaltsleistungen von ihm in Anspruch nehmen. Bestimmte Umstände ermöglichen auch bereits vier Monate vor Geburt sowie mehr als 8 Wochen nach Geburt Unterhaltszahlungen durch den Vater.
Mehr zum Kindesunterhalt lesen
8) Was sind Hilfen zur Erziehung?
Hilfen zur Erziehung (Erziehungshilfe – „HzE“) sind Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt). Dazu zählen zum Beispiel Erziehungsberatung, sozialpädagogische Familienhilfe, Vollzeitpflege und betreute Wohnformen. Diese Leistungen sind in §§ 27–40 SBG VIII geregelt.
Mehr zu den Hilfen zur Erziehung lesen
9) Was soll ich als Alleinerziehende beachten?
Für alleinerziehende Eltern (egal ob Mutter oder Vater) sind vor allem die finanziellen Leistungen wichtig, die sie vom Staat bekommen können. Zudem haben Alleinerziehende oft Probleme mit getrennten Ex-Partnern, die keinen oder zu wenig Unterhalt zahlen. Hier gibt es zum Beispiel einen Unterhaltsvorschuss. Das Jugendamt leistet hierfür Beistandschaft.
Mehr zur Notbetreuung für Alleinerziehende lesen
10) Was soll ich machen, wenn ich Opfer von häuslicher Gewalt bin?
Wer häuslicher Gewalt ausgesetzt ist – egal ob körperlich oder seelisch – sollte sich schnell bei der Polizei (110) oder beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (08000 116 016) melden. Beide Stellen sind 24 Stunden am Tag erreichbar und bieten Hilfe in vielen verschiedenen Sprachen.
Mehr zu häuslicher Gewalt lesen
11) Welche sind die wichtigsten Gesetze für mich als Schwangere?
Wichtige Gesetze für schwangere Frauen sind insbesondere:
Häufige Fragen zu Geld und Arbeit in der Schwangerschaftsberatung
Auch die Themen Arbeit und Finanzen nehmen einen wichtigen Stellenwert in der Beratung für Schwangere ein:
12) Wie werden Eltern vor und nach der Geburt des Kindes finanziell unterstützt?
13) Was ist Mutterschutz?
14) Was ist Elterngeld?
15) Was ist Kindergeld?
16) Was ist Mutterschaftsgeld?
17) Was ist Elternzeit?
18) Wann bekommt man Vaterschaftsurlaub?
19) Wie werden Eltern in Ausbildung sowie Studium unterstützt?
12) Wie werden Eltern vor und nach der Geburt des Kindes finanziell unterstützt?
Durch Mutterschaftsgeld (6 Wochen vor bzw. 8 Wochen nach der Geburt üblicherweise, 12 Wochen nach der Entbindung bei Mehrlingsgeburten sowie behinderten Kindern). Was genau an Leistungen ausbezahlt wird, hängt davon ab, in welcher Arbeitssituation sich die Mutter bzw. die Eltern befinden.
13) Was ist Mutterschutz?
Während des Mutterschutzes darf eine Schwangere weder arbeiten noch gekündigt werden. Der Mutterschutz dauert von 6 Wochen vor der Geburt bis 8 Wochen nach der Geburt. Durch den Mutterschutz werden die Mutter sowie ihr Kind gesundheitlich wie sozial geschützt.
Mehr zum Mutterschutz lesen
14) Was ist Elterngeld?
Elterngeld ist eine staatliche Zahlung, die vom Nettoeinkommen abhängt. Es ist ein Ersatz für das früher gängige Erziehungsgeld. Es gleicht Nachteile bei der Familiengründung aus, wenn die Mutter und/oder der Vater nicht bzw. nur teilweise einer Erwerbstätigkeit nachgehen, während sie sich um ihren Nachwuchs kümmern.
Mehr zum Elterngeld lesen
15) Was ist Kindergeld?
Im Jahr 2022 gibt es für das 1. und 2. Kind je 219 Euro im Monat, für das 3. Kind je 225 Euro im Monat, und für alle weiteren Kinder je 250 Euro im Monat. Grundsätzlich haben Familien immer Anspruch auf Kindergeld, sofern sie mit dem Kind in Deutschland wohnen. Aber auch mit Auslandsbezug kann Anspruch bestehen. Alternativ zum Kindergeld gibt es den Kinderfreibetrag.
Mehr zum Kindergeld lesen
16) Was ist Mutterschaftsgeld?
Mutterschaftsgeld bekommen schwangere Arbeitnehmerinnen von der Krankenkasse. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Zahlung, die zum normalen Nettoeinkommen draufgezahlt wird. Das Mutterschaftsgeld bekommt die schwangere Frau sechs Wochen vor und acht Wochen nach Geburt.
Mehr zum Mutterschaftsgeld lesen
17) Was ist Elternzeit?
Unter Elternzeit versteht man eine Auszeit vom Beruf. Sie wird nicht bezahlt und kann bis zum 3. Geburtstag des Kindes in Anspruch genommen werden. Elternzeit kann sowohl von Müttern als auch von Vätern beanspruch werden. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben einen Rechtsanspruch darauf.
Mehr zur Elternzeit lesen
18) Wann bekommt man Vaterschaftsurlaub?
Vaterschaftsurlaub gibt es nur, wenn ein Vater das Kind hauptsächlich betreut und wenn das Kind mit ihm im selben Haushalt wohnt. Und: Wenn der Vater arbeitet. Vaterschaftsurlaub gibt es generell für 10 Tage nach der Geburt, und zwar bezahlten.
Mehr zum Vaterschaftsurlaub lesen
19) Wie werden Eltern in Ausbildung sowie Studium unterstützt?
Auch Studierende oder Personen, die eine Ausbildung machen, können Elterngeld erhalten und in Elternzeit gehen; für diese Dauer können sie ihre Studien- bzw. Ausbildungszeit unterbrechen. Nach der Elternzeit können sie die für die Kinderbetreuung verwendete Zeit hinten dranhängen.
Häufige Fragen von Männern in der Schwangerschaftsberatung
Männern drängen sich häufig nachstehende Fragen auf:
20) Wie kann ich meine Vaterschaft anerkennen?
21) Wie kann ich eine Vaterschaftsfeststellung machen?
22) Wie kann ich die Vaterschaft anfechten?
23) Wann habe ich ein Umgangsrecht?
20) Wie kann ich meine Vaterschaft anerkennen?
Die Vaterschaft kann beim Jugendamt, Standesamt oder beim Notar öffentlich beurkundet werden. Es muss also eine dafür befugte Person anwesend sein. Zum Beispiel ein Notar. Die Erklärung kann jederzeit schriftlich abgegeben werden. Die Mutter muss zudem der Vaterschaftsanerkennung zustimmen.
Mehr zur Vaterschaftsanerkennung lesen
21) Wie kann ich eine Vaterschaftsfeststellung machen?
Eine Vaterschaftsfeststellung kann von der Mutter, vom Kind als auch vom (potentiellen) Vater gefordert werden. Dadurch kann die leibliche Vaterschaft eines Mannes ermittelt werden. Dies geschieht durch ein Abstammungsgutachten (Vaterschaftstest). Wenn das Kind minderjährig ist, kann eine Beistandschaft helfen.
Mehr zur Vaterschaftsfeststellung lesen
22) Wie kann ich die Vaterschaft anfechten?
Wer seine Vaterschaft anfechten möchte, muss dafür einen Antrag beim Familiengericht einbringen. Das Familiengericht kann daraufhin ein Abstammungsgutachten anordnen. Die betroffenen, z.B. die Mutter oder das Kind, können sich nicht dagegen wehren. Eine solche Klage nennt sich auch „Vaterschaftsanfechtungsklage“.
Mehr zur Vaterschaftsanfechtung lesen
23) Wann habe ich ein Umgangsrecht?
Jeder Elternteil ist zum Umgang (Kontakt) mit dem Kind berechtigt und sogar verpflichtet. Das Kind ist berechtigt, jedoch nicht verpflichtet. Auch andere Personen können umgangsberechtigt sein, sofern dies nicht dem Kindeswohl widerspricht. Verweigert die Mutter den Umgang mit dem Kind, kann das Umgangsrecht beim Familiengericht eingeklagt werden. Aber auch das Jugendamt kann hier unterstützen.
Schwangerschaftsberatung – Recht einfach erklärt
Wer führt Schwangerschaftsberatungen durch?
Zum Beispiel staatliche oder freie Träger, etwa Städte oder die Caritas bzw. die Diakonie führen Beratungen für Schwangere und ihre Angehörigen durch.
Weiterlesen: Wer darf Schwangerschaftsberatung durchführen?
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Was kann ich beantragen, wenn ich schwanger bin?
Schwangere Frauen können einige Unterstützungsleistungen beantragen. Schwangere sollten Mutterschaftsgeld ca. im zweiten Drittel der Schwangerschaft beantragen. Auch Elterngeld muss eigens beantragt werden. Allerdings nur einmal. Bestenfalls ist der Antrag darauf schon vor der Geburt ausgefüllt.
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Welche Fragen stellen sich Männer häufig, wenn die Partnerin schwanger ist?
Besonders auch Männer können durch die Schwangerschaft ihrer Partnerin verunsichert werden. Welche bürokratischen Schritte stehen jetzt an? Was ist mit der Elternzeit? Kann ich in Vaterschaftsurlaub gehen? Aber auch: Wir sind nicht verheiratet: Wie erkenne ich die Vaterschaft an? Ich glaube nicht, dass ich der Vater bin: Was kann ich tun?
Weiterlesen: Häufige Fragen von Männern in der Schwangerschaftsberatung
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